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Das EBI-Bündnis feiert den EU-weiten Start der Unterschriftensammlung.

Unsere EBI im EU-Parlament

Die Themen unserer EBI – Insektensterben, Artenvielfalt, die dringend überfällige Agrarwende – beschäftigten die EU-Institutionen in den letzten Monaten immer wieder. Der Grund dafür: Schafft es eine Europäische Bürgerinitiative, über eine Million Unterschriften aus mindestens sieben EU-Mitgliedstaaten zu sammeln, müssen sich die Behörden und Politiker:innen in Brüssel mit dem Anliegen der Initiator:innen auseinanderzusetzen. Weil uns dies mit „Bienen und Bauern retten!“ gelungen ist, konnten wir im November unsere Forderungen der EU-Kommission präsentieren. Im Januar folgte dann eine Vorstellung vor den zuständigen Fachausschüssen des Europaparlaments. Vergangene Woche wurde die EBI außerdem während der Plenarsitzung im Europaparlament diskutiert. Über 50 Abgeordnete aus allen Fraktionen brachten sich mit Wortbeiträgen ein und kommentierten die Forderungen von „Bienen und Bauern retten!“. Hier können Sie sich eine Aufnahme der Debatte über die EBI im EU-Parlament ansehen (bis ca. 10.50 Uhr).

„Bienen und Bauern retten!“ spaltet die Fraktionen

Die Stimmen der deutschen Abgeordneten zur Bienen-EBI

Norbert Lins (CDU): Ohne Bienen gibt es keine Ernte, gibt es keine Nahrung. […] Wir müssen gemeinsam mit den Bauern in Kooperation, und nicht in Konfrontation arbeiten.  Wenn wir unbedachte Entscheidungen treffen, die vielleicht von Idealen, aber nicht von Vernunft geprägt sind, dann werden wir nicht zum Ziel kommen.“

Anna Deparnay-Grunenberg (Bündnis 90/Die Grünen): „Bienen sind unsere Lebensgrundlage […] und keine Bienen bedeutet keine Landwirtschaft und keine Ernährung für uns Menschen. […] ohne bestäubende Insekten gibt es keine Lebensmittel und keine Landwirte!“ 

Sylvia Limmer (AFD): „Ohne Pflanzenschutz geht der Ertrag massiv zurück. Die Folgen sind unter anderem teure, weil knappe Lebensmittel. Mit emotionalen Bildern, toten Bienen und angeblich bösen Bauern lassen sich immer Unterschriften generieren.“

Marlene Mortler (CSU): „‚Bienen und Bauern retten‘ – eine vielversprechende Überschrift, auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick will man synthetische Pflanzenschutzmittel ganz verbieten. […] Der Verzicht auf Landnutzung heißt weniger Ertrag und höhere Kosten.“ 

Martin Häusling (Bündnis 90/Die Grünen): „Es gibt ein Milliardengeschäft mit Pestiziden, das sollten wir nicht vergessen. Deswegen sind viele daran interessiert, nichts zu tun, um den Pestizideinsatz zu reduzieren. […] tun wir endlich was und warten wir nicht mehr ab, es ist höchste Zeit!“ 

Manuela Ripa (ÖDP): „Diese EBI zeigt ganz eindeutig, dass immer mehr Menschen in ganz Europa es nicht mehr hinnehmen wollen, dass wir mit der derzeitigen EU-Agrarpolitik an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen.“  

Wie geht es weiter?

In wenigen Wochen erwarten wir die offizielle Antwort der EU auf unsere EBI: Spätestens am 7. April muss die EU-Kommission uns schriftlich mitteilen, ob und wie sie auf die Forderungen der mehr als einer Million Menschen eingehen will, die die EBI unterzeichnet haben. In Kürze wird sich also zeigen, wie ernst es die EU-Kommission mit ihrem Versprechen meint, den Wunsch der Menschen in Europa nach mehr Bestäuberschutz zu erfüllen.

Mehr zum Thema

Alle Informationen zur Europäischen Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten!" finden Sie hier:

"Bienen und Bauern retten!"

Europäische Bürgerinitiative

Über eine Million Menschen aus ganz Europa haben für die Forderungen der EBI "Bienen und Bauern retten!" unterzeichnet - ein großer Erfolg für die Artenvielfalt und die bäuerliche Landwirtschaft in Europa.
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