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Die Vielfalt an Nutzpflanzen ist eine der wichtigsten Grundlagen unserer Nahrungsmittelsicherheit. Durch Patente auf herkömmlich gezüchtete Pflanzen fällt diese wertvolle Ressource mehr und mehr in die Hände einiger weniger Großkonzerne.
Ein eindrückliches Beispiel dafür sind die „Bier-Patente“: Der internationale Brauereikonzerne Carlsberg hat in den letzten Jahren mehr als ein Dutzend Patente auf Braugerste beantragt. Drei der Patente wurden bereits vom Europäischen Patentamt (EPA) erteilt. Eines davon wurde vom Konzern selbst wieder zurückgezogen. Bei den patentierten Gerstensorten handelt es sich um herkömmlich gezüchtete Pflanzen ohne den Einsatz von Gentechnik. Die Patente erstrecken sich auf die Pflanzen, die Ernte, das Brauverfahren, das Malz, die Bierwürze und alle Getränke, die mit dieser Methode hergestellt werden.
Die Patente des Bierriesen Carlsberg setzen mittelständische Brauereien, Pflanzenzüchter:innen und Verbraucher:innen in Alarmbereitschaft. Denn derartige Patente können weitreichende Folgen haben:
- Die Biervielfalt nimmt ab, da kleine und mittelständische Brauereien zunehmend vom Markt gedrängt werden.
- Die Vielfalt an Gerstensorten nimmt ab, da die Züchtungsarbeit durch Patente blockiert wird.
- Wenn Patentgebühren fällig werden, wird das Bier teurer.