Nachgefragt: Wie geht es voran mit der Wärmewende?

Machen Sie mit! Auf dieser Seite könnte Sie mit wenigen Klicks eine vorgefertigte Mail an den oder die Bürgermeister:in und/oder Landrät:in Ihres Wohnortes
senden, um nach dem Stand der Wärmewende vor Ort zu fragen. Geben Sie dazu im Mitmach-Formular als erstes Ihre Postleitzahl ein. Mehr lesen

So funktioniert die Aktion

Nach Angabe ihrer Postleitzahl wird Ihnen unten die vorgefertigte Mail angezeigt, ggf. ergänzt durch Ihre persönliche Botschaft. Dann müssen Sie nur noch den oder die angezeigte:n Bürgermeister:in auswählen, Ihren Namen und Mailadresse angeben und auf „Jetzt mitmachen“ klicken. In einigen Fällen werden Ihnen mehrere mögliche Adressat:innen angezeigt. Sie können in diesem Fall alle oder auch nur einzelne Adressat:innen auswählen, jede der ausgewählten Personen erhält eine separate E-Mail. Die Personen wissen jeweils nicht, wer noch angeschrieben wurde.

Jetzt mitmachen!

Tragen Sie hier Ihre Postleitzahl und im zweiten Schritt Ihre eigenen Adressdaten ein. Falls Sie möchten, können Sie außerdem eine persönliche Ergänzung zur Mail an Ihre:n Bürgermeister:in und/oder Landrät:in einfügen.

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Hiermit gebe ich meine freiwillige Einwilligung, dass das Umweltinstitut München meine hier angegebenen personenbezogenen Daten zur Versendung einer E-Mail in meinem Namen an den Adressaten der Aktion verarbeiten darf. Die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
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Hintergrund

Alle Städte und Gemeinden müssen bis Mitte 2028 ihren kommunalen Wärmeplan vorlegen. Der stellt dar, mit welchen klimafreundlichen Alternativen künftig geheizt werden kann. Wenn alle Heizungen klimafreundlich sind, spielt Gas keine Rolle mehr. Einige Städte gehen deshalb voran und planen jetzt, ihre Gasnetze Schritt für Schritt durch fossilfreie Wärmenetze und Wärmepumpen zu ersetzen. Das ist kein leichter Schritt und muss früh genug organisiert werden. Wir wollen wissen: Wie sieht es in unseren Städten und Gemeinden aus?  Werden Wärmeplanung und Gasausstieg sinnvoll verzahnt? Und werden die Bürger:innen informiert, dass neue Gasheizungen eine Fehlinvestition sind? Mit diesen Fragen wollen wir nicht nur Antworten erhalten, sondern auch den Anstoß geben, dass die Kommunen möglichst bald aktiv werden. Andernfalls wird der Ausstieg später teurer und zur Belastung für die Bürger:innen.

 

Was ist die kommunale Wärmeplanung?

Alle deutschen Städte sind durch das Wärmeplanungsgesetz dazu verpflichtet, einen Wärmeplan zu erarbeiten. Große Städte mit über 100.000 Einwohner:innen müssen den Plan erstmalig bis Mitte 2026 vorlegen, kleinere Städte bis Mitte 2028. In den Plänen wird für jedes Stadtgebiet dargestellt, welche Heizoptionen für alle Häuser möglich sind. Doch Achtung: Der kommunale Wärmeplan schreibt keine bestimmte Heizlösung vor – er zeigt lediglich auf, welche Möglichkeiten in den einzelnen Stadtgebieten bestehen.

Welche klimafreundlichen Alternativen für unsere Heizungen gibt es?

Im Regelfall wird im Wärmeplan dargestellt, ob Bürgerinnen mit dem Anschluss an ein Wärmenetz rechnen können oder sich selbst um eine erneuerbare Heizung kümmern müssen. Wärmenetze werden meist in dicht besiedelten Gebieten mit Mehrfamilienhäusern von Stadtwerken oder lokalen Genossenschaften betrieben und müssen bis 2045 vollständig auf erneuerbare Wärme umgestellt werden. Diese wird zum Beispiel aus Gewässern oder Erdwärme gewonnen. Wer nicht an ein Wärmenetz angeschlossen wird, kann sich fast immer eine effiziente Wärmepumpe einbauen. In seltenen Fällen, etwa bei baulichen Herausforderungen, kann auch eine Biomasseheizung eine Option sein. Erneuerbare Gase wie Wasserstoff und Biogas hingegen sind viel zu wenig verfügbar, daher teuer und sollten keinesfalls zum Beheizen von Häusern genutzt werden.

Warum sollen Städte und Gemeinden jetzt den Gasausstieg planen und ankündigen?

Obwohl dieses Jahr erstmalig die Wärmepumpe die beliebteste Heizung ist, bauen noch zu viele Menschen eine Gasheizung ein. Doch in spätestens 20 Jahren werden die Gasleitungen, die Wohnhäuser versorgen, in den meisten Kommunen stillgelegt sein. Ausgenommen sind ggf. Leitungen für Industriebetriebe, die auf hohe Temperaturen (>200°C) angewiesen sind und ihren Erdgasverbrauch durch Wasserstoff oder Biomethan ersetzen müssen.
Dieser Prozess kann jedoch nur funktionieren, wenn er geordnet – also Schritt für Schritt – abläuft. In einem Gasnetzstilllegungsplan kann der Netzbetreiber aufzeigen, welche Netzteile er vorerst erhalten und welche er stilllegen möchte. Wenn der Gasnetzbetreiber abwartet, bis der letzte Kunde die Gasheizung ausgebaut hat, wird es richtig teuer. Denn die letzten Gaskund:innen müssten alleine die Netzgebühren zahlen, die bisher von vielen Haushalten geschultert wurden. Um das zu vermeiden, muss der Netzbetreiber unbedingt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Ablösung des Gasnetzes durch erneuerbare Alternativen organisieren. Wie das funktionieren kann, zeigen etwa die Schweizer Städte Zürich und Basel.

Was bedeutet das für Haushalte, die kürzlich eine Gasheizung gekauft haben?

Bestehende Gasheizungen haben einen Bestandsschutz und dürfen repariert werden. Allerdings werden die Gaspreise bis zum vollständigen Gasausstieg (also spätestens 2045) stark und stetig steigen. Es ist daher möglich, dass der Netzbetreiber schon deutlich vor 2045 kein Gas mehr verteilen möchte, da sich der Netzbetrieb auch für ihn nicht mehr lohnt. Die meisten Gasnetze werden allerdings voraussichtlich nicht vor 2035-2040 stillgelegt werden.
Für alle, die jetzt eine Kaufentscheidung treffen, lohnt sich der Wechsel zur Wärmepumpe. So gehen sie nicht das Risiko ein, zu den letzten Gaskund:innen zu gehören. Gegebenenfalls kann der Gasnetzbetreiber zeitgleich zur Stilllegung des Gasanschlusses ein Alternativangebot machen, etwa für Fernwärme oder eine geleaste Wärmepumpe.

Welche Wirkung hat meine Email an meine:n Bürgermeister:in?

Sie als potenzielle:r Wähler:in sind diejenigen, die Ihre:n Bürgermeister:in beauftragen und auch wieder abwählen können. Daher legen Bürgermeister:innen im Regelfall großen Wert darauf, was von Bürger:innen ihrer Stadt oder Gemeinde an sie herangetragen wird. Im Idealfall nehmen mehrere Menschen aus Ihrer Kommune an unserer Email-Aktion teil, dann ist die Wirkung umso größer. Doch gerade vor Ort ist nicht die Quantität, sondern die Qualität der Ansprache entscheidend. Durch Ihre freundlichen Nachfragen zum Thema Wärmewende und Gasausstieg regen Sie eine interne Auseinandersetzung an. Dies kann der erste Schritt sein, damit die Kommune ins Handeln kommt!

Wie kann ich mich weiter engagieren?

Es ist nicht sicher, aber durchaus wahrscheinlich, dass Sie von Ihrer Kommune eine Antwort auf Ihre Fragen zu Wärmewende und Gasausstieg erhalten. Bitte leiten Sie uns in diesem Fall die Mail an klimawende@umweltinstitut.org weiter! So erhalten wir einen Überblick darüber, welche Kommunen Wärmewende und Gasausstieg sinnvoll zusammendenken und planen – und welche nicht. Außerdem wäre es toll, wenn Sie auf diese Email der Kommune erneut antworten. So wird noch deutlicher, dass Sie ein ernsthaftes Interesse am Thema haben. Das kann ein einfaches Danke sein oder eine inhaltliche Antwort. Falls letzteres notwendig ist, unterstützen wir Sie gerne fachlich!

Wenn Sie selbst weitere Ideen haben oder sich weiter engagieren möchten, können Sie uns unter klimawende@umweltinstitut.org kontaktieren. Gerne besprechen wir in einem individuellen Telefongespräch oder Videocall, welches Engagement in Ihrer Gemeinde am vielversprechendsten ist.

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