Artenvielfalt schützen, Glyphosat stoppen!

Der massenhafte Einsatz von Glyphosat ist ein wichtiger Treiber des Artensterbens, denn der Unkrautvernichter nimmt vielen Wildtieren die Nahrung oder schädigt sie direkt. Aktuelle Studien belegen außerdem erneut die Gefahren von Glyphosat für die menschliche Gesundheit.

Ende des Jahres läuft die EU-Zulassung aus. Im Herbst werden die EU-Staaten deshalb darüber abstimmen, ob Glyphosat erlaubt bleibt oder verboten wird. Fordern Sie die deutsche Bundesregierung auf, dabei gegen die erneute Zulassung von Glyphosat zu stimmen! Mehr lesen

Unsere Botschaft an den Bundeslandwirtschaftsminister und die Bundesumweltministerin:

Sehr geehrte Frau Lemke, sehr geehrter Herr Özdemir,

der ungebrochen hohe Einsatz von Glyphosat hat massive negative Folgen für Mensch, Tier und Umwelt. Das Ackergift schädigt erwiesenermaßen die Bodengesundheit, verunreinigt unsere Gewässer und trägt maßgeblich zum Verlust der biologischen Vielfalt bei.

Und auch wir Bürger:innen sind betroffen, denn das hormonwirksame, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Totalherbizid ist überall. Es findet sich in unserem Hausstaub, in unserer Atemluft, auf Spielplätzen, auf Lebensmitteln und sogar in unserem Körper!

Das muss endlich ein Ende haben: Die deutsche Bundesregierung muss bei der diesjährigen EU-Entscheidung unbedingt gegen die Wiederzulassung von Glyphosat stimmen. Auf keinen Fall darf sich Deutschland, wie bei der letzten Abstimmung, wieder enthalten!

Ich fordere Sie deshalb auf: Stimmen Sie gegen die weitere Zulassung von Glyphosat in der EU und setzen Sie sich dafür ein, dass Glyphosat endlich vom Acker kommt.

Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name und Wohnort werden automatisch ergänzt]

 

Diese Aktion ist beendet

Fordern Sie gemeinsam mit uns: Keine Wiederzulassung von Glyphosat!

175.000
113.050

* Pflichtangaben.

Hintergrundinformationen

Der massenhafte Einsatz von Glyphosat gefährdet unsere Gesundheit und trägt zum immer schneller voranschreitenden Artensterben bei. Glyphosat muss endlich verboten werden!

Wofür wird Glyphosat eingesetzt?

Glyphosat ist ein Pestizid, das zur Beseitigung von unliebsamen Pflanzen verwendet wird. Anders als andere Unkrautvernichter (sogenannte Herbizide) wirkt Glyphosat jedoch nicht nur gegen bestimmte Pflanzen, sondern tötet alle grünen Pflanzenteile, mit denen es in Kontakt kommt. Glyphosat ist ein Totalherbizid, eine Art „Super-Ackergift“, und wird dementsprechend viel eingesetzt: Im Ackerbau und bei der Obstproduktion, beim Anbau von Weihnachtsbäumen, in Haus- und Kleingärten, aber auch auf kommunalen oder industriell genutzten Flächen.

Glyphosat ist das deutschland- und weltweit meist eingesetzte Herbizid: Allein in Deutschland wurden im Jahr 2021 knapp 4.100 Tonnen Glyphosat verkauft. EU-weit werden jährlich rund 45.000 Tonnen gespritzt. Weltweit sind laut einer Schätzung der WHO im Jahr 2012 weltweit etwa 720.000 Tonnen Glyphosat in der Umwelt gelandet. Aktuellere Zahlen sind leider nicht verfügbar, aber es ist davon auszugehen, dass der Einsatz sich seitdem noch deutlich gesteigert hat.

Schadet Glyphosat der Artenvielfalt?

Glyphosat schadet nicht nur den Unkräutern, gegen die es eingesetzt wird, sondern verursacht hohe Kollateralschäden in unserer Umwelt: Glyphosat ist für wildlebende Tiere direkt gesundheitsschädlich, darunter zum Beispiel Amphibien, Insekten und Regenwürmer. Weil Glyphosat die Pflanzenvielfalt zerstört, finden Insekten und Vögel weniger Nahrung und Lebensraum auf den Äckern. Ganze Ökosysteme leiden unter dem Supergift: Glyphosat und seine Abbauprodukte reichern sich zum Beispiel im Boden an und schädigen dort das Bodenleben, fördern krankheitserregende Pilze und beeinträchtigen die Aufnahme von Mikronährstoffen sowie die Krankheitsabwehr der Pflanzen. Aber auch das ökologische Gleichgewicht in Gewässern wird durch Glyphosat gestört. Die toxischen Wirkungen von Glyphosat verändern die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften in Flüssen und Seen und verringern deren Nahrungsangebot.

Ist Glyphosat auch für Menschen gefährlich?

Im März 2015 hat die internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft. Seither sind zahlreiche Studien erschienen, die die krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters bestätigen. Studien haben zudem gezeigt, dass Glyphosat das Nervensystem schädigen kann – es besteht ein Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen wie z.B. Parkinson. Glyphosat kann außerdem das Hormonsystem negativ beeinflussen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. All diesen Gefahren sind wir ausgesetzt, wenn wir über Rückstände auf Lebensmitteln Glyphosat in unsere Körper aufnehmen. Im Rahmen unseres deutschlandweiten Messprojekts „Pestizide in der Luft“ konnten wir außerdem nachweisen, dass sich Glyphosat an Staubkörnern haftend über die Luft verbreitet. Also auch über die Atemluft kann der Stoff in unsere Körper gelangen. Das Ackergift wurde bereits im menschlichen Urin und im Blut nachgewiesen.

Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Druck für ein Glyphosat-Verbot zu machen?

Voraussichtlich im Herbst werden die EU-Mitgliedstaaten darüber abstimmen, ob Glyphosat in der Europäischen Union weiterhin eingesetzt werden darf. Doch obwohl die Bundesregierung im Koalitionsvertrag angekündigt hat, Glyphosat in Deutschland bis Ende 2023 vom Markt zu nehmen, ist keinesfalls klar, wie Deutschland im zuständigen EU-Ausschuss abstimmen wird. Wir müssen also jetzt die Chance nutzen und die zuständigen Minister:innen davon überzeugen, gegen die Wiederzulassung von Glyphosat in der EU zu stimmen!

Was sind die Alternativen?

Wie ein Report unserer Partnerorganisation Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Europe) zeigt, gibt es gesundheitlich unbedenkliche und umweltfreundliche Methoden der Unkrautbekämpfung, die Glyphosat ersetzen können. Werden beispielsweise die Feldfrüchte auf einem Ackerschlag jedes Jahr gewechselt, so wird ein Unkraut, das bei der einen Feldfrucht gedeiht, im nächsten Jahr von einer anderen Feldfrucht unterdrückt. Auch die Untersaat ist eine wichtige präventive Maßnahme: Hier wird nicht nur die Hauptfrucht wie zum Beispiel Weizen gesät, sondern gleichzeitig auch eine Nebenfrucht wie Klee. Da der Klee den Boden bedeckt und beschattet, können Unkräuter aufgrund des fehlenden Lichts nicht wachsen. Eine traditionelle und sehr wertvolle, ökologische Methode zur Unkrautkontrolle ist die Beweidung durch Tiere wie Schweine, Rinder, Ziegen, Schafe, Pferde oder Geflügel.

Dies ist eine gemeinsame Aktion mit Greenpeace, dem Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft, Slow Food und Ekō. Die angezeigte Anzahl der Teilnehmenden entspricht der Gesamtzahl aller Teilnehmenden insgesamt.

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