Traktor versprüht Glyphosat auf Feld

Glyphosat ist der deutschland- und weltweit meist eingesetzte Herbizidwirkstoff. Um unsere Artenvielfalt und unsere Gesundheit zu schützen muss Glyphosat vom Acker!

Außerdem konnten Wissenschaftler:innen die direkt toxische Wirkung von Glyphosat auf Insekten, Amphibien und andere Wildtiere mittlerweile mehrfach nachweisen und damit die Behauptung der Hersteller widerlegen, Glyphosat würde ausschließlich Unkraut schädigen. Darüber hinaus ist bereits lange bekannt, dass Glyphosat zum rapide voranschreitenden Artensterben maßgeblich beiträgt: Indem das Gift unterschiedslos jedes Grün beseitigt, reduziert es das Futterangebot von Insekten drastisch. Dies bringt wiederum andere Tiere wie etwa Vögel und Fledermäuse in Bedrängnis, die auf Insekten als Futtergrundlage angewiesen sind. Somit greift Glyphosat erheblich in Nahrungsketten und damit in ganze Ökosysteme ein.

Lobbyinteressen vor Umwelt- und Gesundheitsschutz

Dass die EFSA trotz dieser erdrückenden Studienlage Glyphosat Harmlosigkeit bescheinigt, lässt vermuten, dass sich die Behörde einseitig auf die Studien stützt, die von der Pestizidindustrie finanziert wurden. Deren Objektivität ist allerdings mehr als zweifelhaft, da die Herstellerkonzerne eigene Interesse verfolgen, um ihr Produkt weiter verkaufen zu dürfen. Wie kritisch von der Industrie in Auftrag gegebene Studien zu sehen sind, hat kürzlich eine Untersuchung der Stockholm University gezeigt: Wissenschaftler:innen konnten nachweisen, dass Konzerne wie Syngenta und Bayer in Zulassungsverfahren Studien zurückgehalten haben, die Entwicklungsstörungen bei Föten und Kindern nachwiesen.

Die Einschätzung der EFSA ist nicht nachvollziehbar. Die einzig logische Konsequenz aus all diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann nur sein, dass dieser Stoff sofort aus dem Verkehr gezogen wird. Doch hier werden eindeutig die Interessen der Pestizidindustrie bedient – auf Kosten von Mensch und Umwelt.

christine vogt
Christine Vogt Refernetin für Landwirtschaft

Bundesregierung bekennt sich nicht zum Glyphosat-Aus

Auch der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kritisiert die Bewertung der EFSA: „Wir sehen eine Verlängerung auf EU-Ebene sehr kritisch und als nicht gerechtfertigt an“, ließ das Landwirtschaftsministerium verlauten. Denn die Auswirkungen auf die Artenvielfalt seien von der EU-Behörde nicht berücksichtigt worden. Trotz dieser unmissverständlichen Kritik an der EFSA-Bewertung hat die deutsche Bundesregierung sich bisher nicht dazu bekannt, bei der anstehenden Abstimmung über die EU-Wiederzulassung von Glyphosat mit „Nein“ zu stimmen. Und das, obwohl die Ampelregierung im Koalitionsvertrag angekündigt hat, Glyphosat in Deutschland ab 2024 zu verbieten. Allem Anschein nach kann sie das Versprechen eines nationalen Komplett-Verbots aufgrund von EU-Recht nur schwer einlösen, wenn Glyphosat in der EU weiter zugelassen bleibt. Daher erwarten wir, dass die Bundesregierung endlich Konsequenz an den Tag legt und sich klar dazu bekennt, gegen eine Wiederzulassung von Glyphosat in der EU zu stimmen!

Hunderttausende Unterschriften gegen Glyphosat

Jetzt handeln!

Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass künftig jede:r mit wenigen Klicks die Pestizideinsätze auf den Äckern in der Umgebung einsehen kann. Oder bestellen Sie sich unser Infopaket.

23.411/30.000 Einträge

Her mit den Daten! Pestizideinsätze offenlegen

Mitmach-Aktion

Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass künftig jede:r mit wenigen Klicks die Pestizideinsätze auf den Äckern in der Umgebung einsehen kann.

Jetzt mitmachen!
Jetzt mitmachen!

Glyphosat - Schluss mit dem Supergift!

Infomaterial

Alles was sie brauchen um sich selbst und andere zu informieren! Unser Info-Paket zu Glyphosat mit Unterschriftenlisten, Broschüren und mehr.

Jetzt bestellen!
Jetzt bestellen!

Weitere Meldungen zum Thema

EU-Pestizidreduktion: Irreführende Berechnungsmethode

Landwirtschaft

– Die Pläne der EU-Kommission klingen erst mal gut: Sowohl die eingesetzte Menge als auch das Risiko von Pestiziden sollen bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. Doch die Art und Weise, wie diese Pestizidreduktion gemessen werden soll, ist völlig ungeeignet. Erst kürzlich kritisierte auch das deutsche Umweltbundesamt die geplante Bewertungsmethode als irreführend.

EU-Pestizidreduktion: Irreführende Berechnungsmethode

Pestizide aus der Landwirtschaft gefährden Bäche

Landwirtschaft

– Die Hauptursache für hohe Pestizidrückstände in deutschen Bächen ist die Pestizidanwendung auf umliegenden Äckern. Das belegt ein aktueller Bericht des Umweltbundesamts. Die Erkenntnisse untermauern unsere Forderung nach einer umfassenden Offenlegung der Pestizideinsatzdaten aus der Landwirtschaft.

Pestizide aus der Landwirtschaft gefährden Bäche

Pestizide: Wie Gesundheitsgefahren verschwiegen wurden

Landwirtschaft

– Mehrere Agrochemie-Konzerne wie Syngenta und Bayer/Monsanto haben im EU-Zulassungsverfahren von diversen Pestizidwirkstoffen Studien zurückgehalten, die auf erhebliche Gesundheitsgefahren hinweisen. Wir fordern: Die Zulassung der betroffenen Mittel muss gestoppt werden, bis eine umfassende Bewertung vorliegt!

Pestizide: Wie Gesundheitsgefahren verschwiegen wurden
Zurück nach oben