Gift für Tiere und Umwelt
Seitdem Glyphosat 1974 erstmals auf den Markt kam, hat sich die jährliche Einsatzmenge ca. um den Faktor 265 erhöht. Schätzungen zufolge werden weltweit jährlich etwa 750.000 Tonnen Glyphosat gespritzt. Diese Massen an Pflanzengift gelangen in die Umwelt, den Boden und in Gewässer. Dort verursacht das Totalherbizid eine Reihe von weitreichenden Schäden:
- Reduktion der Artenvielfalt: Durch das Totalherbizid finden Insekten und Vögeln weniger Nahrung und Lebensraum auf den Äckern. Besonders dramatisch: Durch die Ausbreitung lebensfeindlicher Soja-Monokulturen in Lateinamerika werden artenreiche Lebensräume wie Regenwälder und Savannen vernichtet.
- Verunreinigung von Gewässern: Durch Glyphosat wird das ökologische Gleichgewicht in Gewässern gestört. Dadurch verändert sich die Zusammensetzung der Wasserlebewesen zum einen durch das reduzierte Nahrungsangebot und zum anderen auch aufgrund der direkt toxischen Wirkungen von Glyphosat auf die Organismen.
- Verunreinigung von Böden: Glyphosat und seine – wesentlich stabileren – Abbauprodukte reichern sich im Boden an und schädigen das Bodenleben wie zum Beispiel Regenwürmer, fördern krankheitserregende Pilze, beeinträchtigen die Aufnahme von Mikronährstoffen sowie die Krankheitsabwehr der Pflanzen.
- Gesundheitsgefahr für Tiere: Glyphosat ist für sämtliche wildlebende Tiere schädlich, darunter zum Beispiel für Amphibien, Insekten und Vögel. Auch in den Ställen kann man eine deutliche Zunahme an Tierkrankheiten feststellen, wenn glyphosathaltige Pflanzen verfüttert werden.
- Starke Zunahme resistenter Unkräuter: Inzwischen haben sich 53 gegen Glyphosat resistente Wildpflanzen auf Millionen von Hektar ausgebreitet, überwiegend dort, wo genmanipulierte, Glyphosat-resistente Pflanzen angepflanzt werden. Dies hat zur Folge, dass immer öfter gespritzt und die Dosierung ständig erhöht wird und immer mehr hoch giftige Herbizide ausgebracht werden.
Kleine Nützlinge in großer Gefahr
Weithin bekannt ist, dass Glyphosat die Pflanzenvielfalt stark beeinträchtigt und somit das Futterangebot von Insekten und anderen Tieren stark reduziert. Denn es beseitigt jedes Grün, ohne Unterschiede zu machen. Doch sehr lange hieß es, dass Glyphosat – anders als die Insektizide, da es nur gegen Unkraut wirken soll – Bienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern nichts anhaben kann. Nun wissen wir, dass das Gegenteil der Fall ist: Glyphosat schädigt Insekten ganz direkt. Dies beweisen immer mehr wissenschaftliche Studien, in denen die toxische Wirkung von Glyphosat auf Bienen, Hummeln, Käfer und andere Insektenarten festgestellt wurde. Glyphosat trägt demnach unmittelbar zum dramatischen Insektensterben bei.
Dies ist vor allem bei Nützlingen, die als natürliche Feinde der Schädlinge von Ackerfrüchten gelten, in doppelter Weise problematisch. Zum einen hat der Rückgang jeder Tierart weitreichende Folgen auf die Artenvielfalt und das gesamte Ökosystem. Zum anderen führt ein Rückgang von Nützlingen dazu, dass zur Bekämpfung von Schädlingen wiederum mehr Pestizide verwendet werden – ein Teufelskreis.