Dampfender Schiffscontainer vor dem Reichstagsgebäude
Mit einem Seecontainer, der randvoll mit dicken Baumstämmen befüllt war, haben wir vergangene Woche vor dem Reichstagsgebäude in Berlin auf das Klimagift Sulfurylfluorid aufmerksam gemacht. Aus dem Container entwichen lila Dämpfe, die das extrem klimaschädliche und giftige Gas symbolisieren sollten.
Holzexport wird zum Klimaproblem
Sulfurylfluorid wird eingesetzt, um Holzstämme vor dem Export in außereuropäische Länder zu begasen und damit Insekten abzutöten, die in den Importländern Nutzpflanzen befallen könnten. Aufgrund klimawandelbedingter Hitzeperioden, Dürre und dadurch vermehrtem Schädlingsbefall mussten in den letzten Jahren großflächig Bäume in deutschen Wäldern gefällt werden. Dadurch ist der Holzexport rapide angestiegen und der Einsatz von Sulfurylfluorid hat sich vervierzehnfacht. Und das obwohl das Gas extrem giftig und über den Zeitraum von 20 Jahren 7500 Mal so klimaschädlich wie CO2 ist.
Schädlicher als Inlandsflüge
Die Emissionen des Gases summierten sich allein im Hamburger Hafen in den vergangenen drei Jahren auf rund drei Millionen Tonnen. Das entspricht dem jährlichen Ausstoß des innerdeutschen Flugverkehrs. Dennoch ist das Klimagift in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Deswegen haben wir Anfang des Jahres eine Kampagne gestartet, um das zu ändern. Schon mehr als 13.000 Menschen haben unsere Online-Petition nach einem Verbot von Sulfurylfluorid unterschrieben. Mit unserer Aktion in Berlin haben wir das Thema an die politischen Entscheider:innen herangetragen.
Starkes Bündnis aus Umweltverbänden
Zeitgleich haben wir ein Bündnis mit Umweltverbänden wie dem Deutschen Naturschutzring, der Klima-Allianz und dem Naturschutzbund Deutschland geschmiedet und uns gemeinsam mit einem Brief an Landwirtschafts-, Umwelt- und Klimaschutzministerium gewandt. Darin fordern wir die Bundesregierung auf, sich auf EU-Ebene für ein Verbot des klimaschädlichen Stoffs einzusetzen und bei der im Juli anstehenden Abstimmung über eine Zulassungsverlängerung mit „Nein“ zu stimmen.
Wir bleiben dran
In den nächsten Monaten werden wir weiter auf Bundesebene Lobbyarbeit machen, um ein Verbot von Sulfurylfluorid zu erwirken. Wir werden uns außerdem mit Umweltorganisationen in allen EU-Ländern vernetzen und sie motivieren, sich in ihrem Land für ein Verbot von Sulfurylfluorid einzusetzen. Dazu lassen wir unsere umfangreiche Recherche zum Thema übersetzen und stellen sie den europäischen Partnerorganisationen zur Verfügung.
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