Erfolge – TTIP und Ceta

Mehr als drei Millionen Menschen unterschrieben die selbstorganisierte europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA. Die Unterschriften überreichten wir an den damaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz.

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Sonderrechte für Konzerne

Durch umfassende Handels- und Investitionsschutzabkommen wollte die Europäische Union Mitte der 2010er Jahre den Handel zwischen Europa und Nordamerika ankurbeln. Doch wer sich die Mühe machte, die Entwürfe für die geplanten Abkommen TTIP mit den USA und CETA mit Kanada zu lesen, fand darin viele Klauseln, die Umwelt- und Verbraucherschutz, Arbeitnehmerrechte und die Gestaltungsmöglichkeiten demokratisch gewählter Parlamente schwächten.

Denn die Verträge sollten beispielsweise Investitionen von Konzernen gegen neue Regulierungsmaßnahmen zum Schutz der Umwelt absichern. Unternehmen sollten dagegen vor privaten Schiedsgerichten auf Schadensersatz klagen können. Wichtige Entscheidungen z.B. zur Kennzeichnung importierter, gentechnisch manipulierter Lebensmittel, sollten in Ausschüsse verlagert werden – jenseits der parlamentarischen Kontrolle.

Massenproteste gegen Freihandelsabkommen

Als eine der ersten Organisationen in Deutschland informierten wir über die Gefahren von TTIP und CETA, druckten Infoflyer in millionenfacher Auflage und organisierten Unterschriftensammlungen. Innerhalb von kürzester Zeit wurden die bis dahin kaum bekannten Abkommen vom Nischenthema zum Politikum und es bildete sich eine breite Protestbewegung. Die von uns mit-initiierte selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative erreichte mehr als drei Millionen Unterschriften, rund 250.000 Menschen demonstrierten im Oktober 2015 zum Höhepunkt der Proteste in Berlin gegen die Abkommen.

Es bleibt viel zu tun für fairen Handel

Die Verhandlungen um TTIP scheiterten schließlich nach einem Kurswechsel der neuen US-Regierung. Bei CETA konnten wir erreichen, dass das Abkommen bisher nur „vorläufig angewendet“ wird, wobei das besonders gefährliche Kapitel zum Investitionsschutz nicht zur Anwendung kommt. Die EU will bei neuen Handelsabkommen zudem Nachhaltigkeitsziele besser verankern. Auf diesen Erfolgen können wir uns jedoch nicht ausruhen, denn aktuell unternimmt die Bundesregierung einen neuen Anlauf, CETA zu ratifizieren. Das Investitionsschutzkapitel soll dabei durch eine „Interpretationserklärung“ gezähmt werden. Mit einem juristischen Kurzgutachten konnten wir belegen, dass dieser Plan rechtlich nicht aufgeht. Wir werden uns deshalb weiter gegen eine Paralleljustiz für Konzerne durch CETA stemmen.

Bundestags-Anhörung zu TTIP

Die Anliegen einer Bundestagspetition gegen TTIP und CETA vertraten wir im Bundestag bei einer Anhörung.

Demonstration gegen TTIP in Hannover

Bei den von uns mitorganisierten Großdemos gegen TTIP und CETA demonstrierten so wie hier in Hannover Zehntausende gegen die Abkommen.

Umweltinstitut-Stand auf der Demo in Hannover

eger Andrang an unserem Infostand auf der Demo gegen TTIP und CETA in Hannover

Demonstration gegen TTIP & CETA in München

Protestaktion gegen TTIP und CETA in München

Meldungen

Einschüchterungsklagen : Anti-SLAPP-Gesetz auf der Kippe

Welt und Handel

– Während in Südtirol wieder kritische Stimmen mit der juristischen Ohrfeige eingeschüchtert werden sollen, droht der geplanten EU-Richtlinie gegen SLAPPs die Verwässerung.

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90.248 Stimmen für ein starkes Lieferkettengesetz

Welt und Handel

– Gemeinsam mit 130 Organisationen der Initiative Lieferkettengesetz haben wir über 90.000 Unterschriften an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. Wir bedanken uns bei allen, die unsere Petition unterstützt haben und von der Regierung ein europäisches Lieferkettengesetz fordern, das Menschen und Umwelt wirksam schützt und die Unternehmen in die Pflicht nimmt.

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Großer Erfolg für Klima und Demokratie: Deutschland verkündet Ausstieg aus dem Energiecharta-Vertrag

Welt und Handel

– Nach jahrelangem Protest und mehr als 15 gescheiterten Modernisierungsversuchen verkündete Deutschland vergangenen Freitag endlich den Ausstieg aus dem Energiecharta-Vertrag. Auch im Rat will sich Deutschland enthalten. Die Entscheidung kommt zur Weltklimakonferenz gerade richtig und ist ein großer Erfolg unserer Arbeit.

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