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Den kompletten Bericht bzw. das Handbuch „WEED MANAGEMENT: ALTERNATIVES TO THE USE OF GLYPHOSATE“ finden Sie auf der Seite von PAN Europe in englischer Sprache.
Noch immer ist Glyphosat das meistgenutzte Herbizid der Welt. Allein in Deutschland werden jährlich tausende Tonnen Glyphosat gegen Unkräuter eingesetzt. Der massenhafte Einsatz des Totalherbizids schadet massiv der Umwelt und unserer Gesundheit. Wie ein Ackern ohne Glyphosat gelingen kann und welche ökologischen Alternativen es gibt zeigt ein neuer Report unserer Partnerorganisation Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Europe).
Sophia Guttenberger · 2 Minuten Lesezeit
Nachfolgend stellen wir einige Beispiele aus dem Bericht des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN e.V.) zum Ackern ohne Glyphosat vor. Einen wichtigen Baustein stellt die Prävention dar, damit es erst gar nicht zu einem übermäßigen Unkrautbefall kommt.
Die Fruchtfolge ist eine präventive Maßnahme. Sie ist die älteste und eine sehr effektive Form der Unkrautbekämpfung. Dabei ist der Grundgedanke, dass die verschiedenen Arten von Unkraut bei den verschiedenen Feldfrüchten unterschiedlich gut wachsen und gedeihen können. Wäre auf einem Feld jedes Jahr dieselbe Feldfrucht, wie z.B. Mais, so könnten bestimmte Unkräuter jedes Jahr sehr gut wachsen, würden sich somit exponentiell vermehren und wären nicht mehr zu bändigen. Wechselt man jedoch die Feldfrüchte ab, so wird ein Unkraut das bei der einen Feldfrucht gut wächst, im nächsten Jahr von einer anderen Feldfrucht unterdrückt. Eine vielfältige Fruchtfolge bringt zudem auch einen besseren Schutz gegenüber Krankheiten und Schädlingen mit sich und verbessert die Bodenqualität.
Die Untersaat ist ebenfalls eine präventive Maßnahme. Hier wird nicht nur die Hauptfrucht, wie z.B. Weizen, gesät, sondern gleichzeitig auch eine Nebenfrucht, so z.B. Klee. Da der Klee den Boden bedeckt und beschattet, können Unkräuter aufgrund des fehlenden Lichts nicht wachsen. Auch hier gibt es noch zusätzliche Vorteile: Wenn die Hauptfrucht geerntet wurde, liegt der Boden nicht frei, sondern ist durch die Nebenfrucht durchwurzelt und bedeckt. Dadurch werden sowohl Nährstoffauswaschungen als auch Bodenerosion verhindert und auch die Bodenorganismen haben durchgehend Nährstoffe zur Verfügung. Außerdem muss nach der Ernte der Hauptfrucht der Boden nicht mehr bearbeitet werden, was wiederum Arbeitszeit reduziert und Bodenverdichtungen vermeidet.
Die Tierbeweidung ist eine traditionelle und sehr wertvolle, ökologische, Methode. In extensiven und traditionellen landwirtschaftlichen Systemen ist der Einsatz von Tieren zur Unkrautbekämpfung noch weit verbreitet, jedoch fast verloren gegangen in intensiven Landwirtschaftssystemen. Geeignet ist die Beweidung unter anderem für: das Vor- und Nachbeweiden von Grünland und Äckern (z.B. von Getreide), Obstplantagen und –gärten (z.B. Äpfel und Wein), Zwischenfrüchte (z.B. Klee) oder Baumschulen (z.B. Weihnachtsbäume). Vorteile von gemischten Acker-Viehhaltungssystemen sind die Diversifizierung bäuerlicher Einkommen, die Düngung mit tierischem Mist und das Schließen von Nährstoffkreisläufen. Zur Beweidung eignen sich Schweine, Rinder, Ziegen, Schafe, Pferde und Geflügel.
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde angekündigt, dass Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt genommen wird. Dies wäre ein Meilenstein im Kampf gegen den Unkrautvernichter. Doch bis heute ist weder klar, ob dieser Plan wirklich von allen Ampelparteien unterstützt wird, noch wie er rechtssicher umgesetzt werden soll.
Und auch EU-weit geht es dem Unkrautvernichter dieses Jahr hoffentlich an den Kragen. Voraussichtlich im Herbst werden die Mitgliedstaaten darüber abstimmen, ob Glyphosat weiterhin eingesetzt werden darf. Doch auch hier müssen wir unermüdlich Druck machen. Denn noch ist nicht klar, ob die deutsche Bundesregierung gegen die Wiederzulassung stimmen wird. Wichtig ist natürlich auch, wie andere Regierungen abstimmen werden, vor allem diejenigen mit einem hohen Stimmengewicht. Aus diesem Grund arbeiten wir in einem europäischen Bündnis mit Organisationen z.B. aus Österreich und Spanien zusammen. Es gibt also noch viel Handlungsbedarf!
Genau jetzt ist also die Zeit, diesem gefährlichen Pestizid ein Ende zu setzen und dem Ziel einer nachhaltigen Landwirtschaft ein Stück näher zu kommen! Der Bericht des Pestizid Aktions-Netzwerks über Alternativen zu Glyphosat hat eindeutig gezeigt, dass es auch ohne Glyphosat geht und die Unkraut-Bekämpfung nicht länger der Grund für Gesundheits- und Umweltschäden sein darf.
Den kompletten Bericht bzw. das Handbuch „WEED MANAGEMENT: ALTERNATIVES TO THE USE OF GLYPHOSATE“ finden Sie auf der Seite von PAN Europe in englischer Sprache.
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Wichtige Hintergrundinformationen über das weltweit meist verkaufte Pflanzengift Glyphosat finden Sie hier!
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