Dass keine Mehrheit für weitere zehn Jahre Glyphosat auf den Äckern zustande kam, halten wir für ein gutes Signal. Das zeigt, dass die Sorgen der Menschen hinsichtlich der Auswirkungen von Glyphosat auf die Artenvielfalt und die Gesundheit bei vielen Regierungsvertreter:innen Gehör gefunden haben.
Allerdings können wir keine Entwarnung geben: Im Berufungsausschuss im November könnte noch eine Mehrheit für die Wiederzulassung von Glyphosat zustande kommen. Möglicherweise überarbeitet die EU-Kommission ihren Vorschlag für die erneute Genehmigung von Glyphosat nochmals. Sie könnte beispielsweise eine verkürzte Zulassungsdauer für sieben oder fünf Jahre vorschlagen, um zögerliche Mitgliedstaaten von einer erneuten Zulassung zu überzeugen.
Angesichts des alarmierenden Artensterbens halten wir jedes weitere Jahr mit Glyphosat für unverantwortlich gegenüber Mensch und Natur. Denn der massenhafte Einsatz des Totalherbizids trägt erheblich zum Artensterben bei: Der Unkrautvernichter nimmt vielen Wildtieren die Nahrung oder schädigt sie direkt. Und unabhängige Studien belegen immer wieder, dass Glyphosat schädlich für den Menschen ist.