Wofür steht „H2 vor Ort“?
„H2 vor Ort“ wird vom Gaslobbyverband DVGW gemeinsam mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) betrieben und vertritt offensiv, Wasserstoff über die Gasverteilnetze für alle nutzbar zu machen, also auch zum Heizen. Die Partnerunternehmen, Stadtwerke und überregionale Gasversorger, besitzen fast 60 Prozent des deutschen Gasverteilnetzes.
Zentrales Lobbyinstrument der Plattform ist der Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP): Jährlich befragt „H2 vor Ort“ hunderte Gasverteilnetzbetreiber und Kommunen, um den zukünftigen Wasserstoffbedarf zu ermitteln. Dies ermöglicht einerseits direkten Einfluss auf Gasnetzbetreiber und Kommunen, andererseits werden die Ergebnisse für irreführende Pressearbeit genutzt und an die Bundespolitik herangetragen:
Der GTP wäre grundsätzlich ein sinnvolles Instrument, wenn die gemeldeten Wasserstoffbedarfe mit Wasserstoffverfügbarkeiten verglichen und durch Wirtschaftlichkeitsberechnungen überprüft würden. Leider verfolgt der GTP einen „Wünsch-dir-was-Ansatz“, durch den utopisch hohe Wasserstoffbedarfe entstehen. Falls verantwortliche Stellen den Empfehlungen von „H2 vor Ort“ folgen, würde viel mehr Wasserstoffinfrastruktur gebaut, als voraussichtlich Wasserstoff verfügbar sein wird. Es zeigt sich: Ein so wichtiges Instrument wie der GTP darf keinem Lobbyverband überlassen werden.