Faktencheck Klimakrise und Energiewende

Wir räumen mit hartnäckigen Mythen und Halbwahrheiten rund um die Klimakrise und Energiewende auf.

Fossile Energien sind der wesentliche Treiber des menschengemachten Klimawandels. Leider sind sie auch immer noch eines der lukrativsten Geschäftsmodelle. Dieses Geschäftsmodell muss enden, wenn wir die Welt für acht Milliarden Menschen bewohnbar halten wollen.

Das ist auch den Fossil-Konzernen und Superreichen klar, die aus der Vernichtung unserer Lebensgrundlagen Profite in Milliardenhöhe erwirtschaften. Anstatt ihr Kapital für eine gerechte Transformation einzusetzen, wollen die Öl-Konzerne aber lieber weiter Profite machen und streuen deshalb seit Jahrzehnten Falschinformationen und Lügen. Diese haben sich auch in Deutschland im politischen Diskurs festgesetzt und behindern den notwendigen Umbau unseres Landes. Damit Sie den Falschnachrichten nicht auf den Leim gehen, sammeln wir hier die wichtigsten Fakten mit denen sie häufige Klima-Mythen widerlegen können.

Klimakrise, Erdüberhitzung und soziale Gerechtigkeit

Zum Klimakrise sind viele Mythen im Umlauf - hier finden Sie unsere Einordnungen, jeweils gespickt mit anschaulichen Beispielen und möglichen Lösungsansätzen.

Der Klimawandel ist menschengemacht

Die Wissenschaft ist sich einig: Der Klimawandel wird durch menschliche Aktivitäten verursacht. Eine wichtige Rolle bei der Erklärung des Klimawandels spielt der Treibhauseffekt.

Der Treibhauseffekt ist ein natürlicher Prozess, der für das Leben auf der Erde entscheidend ist. Sonnenstrahlen gelangen durch die Atmosphäre zur Erdoberfläche und erwärmen sie. Diese Wärme wird von der Erdoberfläche abgestrahlt. Ein Teil davon entweicht in den Weltraum, während ein anderer Teil von Treibhausgasen in der Atmosphäre wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) absorbiert wird. Diese Gase wirken wie eine Isolierschicht, indem sie die Wärmeenergie zurück in Richtung Erdoberfläche reflektieren und so die Temperatur auf der Erde erhöhen. Dieser natürliche Treibhauseffekt ist entscheidend für das Aufrechterhalten gemäßigter Temperaturen auf der Erde, denn ohne ihn hätten wir eine Durchschnittstemperatur von –18 Grad Celsius.

Jedoch haben menschliche Aktivitäten, insbesondere seit der industriellen Revolution, zu einem verstärkten Treibhauseffekt geführt. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas, sowie durch Entwaldung und andere Landnutzungsänderungen, wurden große Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre freigesetzt. Dies verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt und führt zu einem übermäßigen Anstieg der Temperaturen auf der Erde, der als anthropogener (durch den Menschen verursachter) Klimawandel bekannt ist.

Die überwiegende Mehrheit der Klimaforscher und wissenschaftlichen Organisationen weltweit ist sich einig, dass der Klimawandel tatsächlich durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Dieser Konsens wird durch umfangreiche Forschung, Beobachtungen und Modelle gestützt, die die Zusammenhänge zwischen Treibhausgasemissionen, der globalen Erwärmung und den Auswirkungen auf das Klimasystem erklären. Die Belege für den anthropogenen Klimawandel sind mittlerweile unübersehbar und umfassen die Beobachtung von sich häufenden Hitzerekorden, schmelzenden Gletschern, steigenden Meeresspiegeln und veränderten Wettermustern. Wissenschaftliche Modelle zeigen, dass die beobachtete Erwärmung nur durch die Berücksichtigung menschlicher Einflüsse erklärt werden kann. Natürliche Ursachen wie Vulkanismus oder eine variable Einstrahlung durch die Sonne werden zwar modelliert, können die Erwärmung aber nicht erklären.

Der anthropogene Klimawandel ist leider unsere Realität, die durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Daten belegt ist. Wir müssen diesen Fakt anerkennen, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und die Zukunft unseres Planeten zu schützen.

Es ist nicht zu spät für Klimaschutz

Auch wenn wir bereits einige Auswirkungen des Klimawandels miterleben, haben wir die Verantwortung, Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Folgen zu begrenzen und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Es gibt immer Handlungsmöglichkeiten auf individueller, gemeinschaftlicher, nationaler und internationaler Ebene, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Anpassung an den Klimawandel zu fördern. Es ist außerdem ja nicht so, dass wir eine Alternative zum Klimaschutz hätten und einfach auf einen anderen Planeten auswandern könnten.

Jedes Zehntel-Grad der globalen Erwärmung, das wir vermeiden können, macht einen Unterschied für die Menschen, die Natur und die Ökosysteme auf unserem Planeten. Obwohl sich das veränderte Klima bereits bemerkbar macht, haben wir noch die Möglichkeit, Schlimmeres zu verhindern. Es gibt bereits eine Vielzahl an technologischen und natürlichen Lösungen sowie politischen Instrumenten, um die Auswirkungen des Klimawandels abzudämpfen. Durch den Ausbau von erneuerbaren Energien, die Förderung von Energieeffizienz, Aufforstung, die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft sowie durch die Einführung von CO2-Preisen, können wir die Treibhausgasemissionen reduzieren und den Klimawandel begrenzen. Die Wissenschaft macht ständig Fortschritte im Verständnis des Klimawandels und der Entwicklung neuer Technologien und Lösungen. Durch Investitionen in die Forschung können wir unsere Fähigkeiten zur Bewältigung des Klimawandels ständig verbessern und neue Wege finden, die Herausforderungen anzugehen. Der Klimawandel ist ein globales Problem, das eine koordinierte internationale Antwort erfordert. Durch Zusammenarbeit und Koordination zwischen Ländern, Organisationen und Gemeinschaften können wir effektive Lösungen entwickeln und umsetzen, um den Klimawandel anzugehen. Diese Chance sollten wir nutzen, denn bereits eine Erderwärmung von wenigen Zehntel-Grad hat katastrophale Auswirkungen auf unsere Umwelt und auf unsere Lebensweise.

Hier folgen einige Beispiele für den Unterschied zwischen 1,5 Grad und 2 Grad durchschnittlicher Erderwärmung:

  1. Bei einer Erwärmung von 1,5 Grad Celsius wird die Arktis mindestens einmal alle 100 Jahre eisfrei sein. Bei einer Erwärmung von 2 Grad Celsius wäre die Arktis bereits einmal alle zehn Jahre eisfrei.
  2. Der Anteil der Bevölkerung, der mindestens einmal in fünf Jahren extremen Hitzewellen ausgesetzt ist, beträgt bei einer Erwärmung von 1,5 Grad Celsius 14%. Bei 2 Grad Celsius Erwärmung sind es bereits 37%.
  3. Bei 1,5 Grad Celsius Erderwärmung sterben 70% aller Korallenriffe ab. Bei 2 Grad Celsius Erwärmung sind es mehr als 99%.
  4. Bei 1,5 Grad Celsius Erderwärmung steigt die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit einer lokalen Dürre um 36 Prozent. Bei 2 Grad Celsius sind es 62%.

Offensichtlich lohnt es sich, für jedes Zehntel weniger Erderwärmung zu kämpfen!

Es ist nie zu spät, Maßnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen. Selbst wenn wir bereits einige Auswirkungen des Klimawandels spüren, können wir uns immer noch bemühen, die schlimmsten Folgen zu verhindern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Ein einzelnes Land oder eine einzelne Person kann etwas gegen den Klimawandel ausrichten

Die Behauptung, dass ein einzelnes Land wie Deutschland nichts gegen den Klimawandel ausrichten kann, erscheint vorerst logisch, da der Klimawandel ein globales Problem ist und kollektives Handeln erfordert. Dennoch gibt es mehrere Gründe, warum Deutschland eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen kann und sollte.

Ein Land, das sich entschieden für den Klimaschutz einsetzt, kann eine Vorbildfunktion für andere Länder übernehmen. Indem zum Beispiel Deutschland diese Rolle übernimmt und ehrgeizige Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen ergreift, kann es andere Länder inspirieren und motivieren, ähnliche Schritte zu unternehmen. Dies kann zu einem dominoartigen Effekt führen, bei dem immer mehr Länder ihre Anstrengungen verstärken, um den Klimawandel einzudämmen. So können beispielsweise internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen abgeschlossen werden, die mehrere Nationen dazu verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dasselbe gilt natürlich auch für die Aussage, eine einzelne Person könne nichts gegen den Klimawandel ausrichten. Der Klimawandel erfordert Maßnahmen auf allen Ebenen, von der Regierungspolitik bis hin zu individuellem Verhalten. Jeder Beitrag zählt, sei es durch Energiesparen, nachhaltige Mobilität, Vermeidung von Abfall, oder politisches Engagement. Auch einzelne Personen können durch ihre Handlungen Einfluss auf Regierungen, Unternehmen und Mitmenschen nehmen und diese inspirieren oder motivieren.

Individuen und Länder, die sich für den Klimaschutz engagieren, können auch Innovationen vorantreiben. Deutschland ist beispielsweise bekannt für seine Bemühungen im Bereich erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien. Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung können neue Lösungen und Technologien entstehen, die nicht nur dem Land selbst zugutekommen, sondern auch anderen Ländern dabei helfen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Auch wenn ein einzelnes Land oder eine einzelne Person nicht den gesamten Klimawandel stoppen kann, trägt jede:r eine Verantwortung, einen Teil beizutragen, um die Auswirkungen zu minimieren und zukünftige Generationen zu schützen. Durch gemeinsame Anstrengungen können wir einen Unterschied machen und eine lebenswerte Zukunft für alle sicherstellen. Jeder Beitrag, egal wie klein, ist wichtig.

Die Wissenschaft ist sich über die Existenz eines menschengemachten Klimawandels einig

Die Behauptung, dass Wissenschaftler uneinig über den Klimawandel seien, ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Es gibt jedoch eine überwältigende wissenschaftliche Einigkeit darüber, dass der Klimawandel real ist, von Menschen verursacht wird und ernste Folgen für unseren Planeten hat.

Zahlreiche wissenschaftliche Organisationen auf der ganzen Welt, darunter das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), die National Aeronautics and Space Administration (NASA), die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), haben den Konsens über den Klimawandel bestätigt. Die überwiegende Mehrheit der Klimaforscher weltweit ist sich einig, dass der Klimawandel durch menschliche Aktivitäten verursacht wird, insbesondere durch die Emission von Treibhausgasen aus der Verbrennung fossiler Energieträger sowie durch Landnutzungsänderungen wie der Trockenlegung von Mooren, oder dem Abholzen von Wäldern.

Klimaforschung unterliegt dem in der Wissenschaft üblichen, so genannten Peer-Review-Prozess, bei dem wissenschaftliche Arbeiten von unabhängigen Expert:innen überprüft werden, bevor sie in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Dieser Prozess gewährleistet die Qualität und Glaubwürdigkeit der Forschung, wobei immer Raum für Diskussion und Debatte geöffnet bleibt.

Die wissenschaftlichen Belege für den Klimawandel sind überwältigend und kommen aus verschiedenen Bereichen wie der Klimatologie, Geologie, Physik, Chemie, Biologie, Astronomie und anderen. Diese Belege stammen aus direkten Messungen, historischen Aufzeichnungen, Satellitenbeobachtungen, Eisbohrkernen, Computermodellen und vielen anderen Quellen. Die gemeinsame Wirkung dieser Belege bietet ein umfassendes Bild von den Ursachen und Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels.

Trotz gelegentlicher Medienberichte über einzelne Wissenschaftler oder Studien, die den Konsens infrage stellen könnten, bleibt die Botschaft der wissenschaftlichen Gemeinschaft unverändert: Der Klimawandel ist real, er ist menschengemacht und er erfordert dringende Maßnahmen, um seine gefährlichen Auswirkungen zu mildern.

Ein paar Grad Erderwärmung machen einen großen Unterschied

Die Aussage, dass „ein paar Grad Erderwärmung keinen Unterschied machen“, ist falsch und ignoriert die gravierenden Auswirkungen, die selbst vergleichsweise kleine Temperaturanstiege auf globaler Ebene haben können. Eine Temperaturerhöhung von 1 bis 2 Grad Celsius mag im Alltag nicht bedrohlich erscheinen, da tägliche Temperaturschwankungen oft viel größer sind. Dies führt zu der Fehlannahme, dass ein solcher Anstieg auf globaler Ebene ebenfalls harmlos ist. Hierbei wird unterschätzt, wie sensibel Klimasysteme auf minimale Schwankungen reagieren.

Selbst geringfügige Erhöhungen der durchschnittlichen Temperatur können zu einem Anstieg der Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse führen, wie zum Beispiel Hitzewellen, Dürren, Starkregen und Stürme. Diese Ereignisse haben verheerende Auswirkungen auf menschliche Gemeinschaften, Landwirtschaft, Wasserversorgung, Ökosysteme und die Wirtschaft.

Ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur führt außerdem zu einer Ausdehnung des Meerwassers und dem Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden. Dies führt wiederum zu einem Anstieg des Meeresspiegels, der Küstengebiete bedroht, Infrastrukturen gefährdet und Millionen von Menschen, die in küstennahen Gebieten leben, in Gefahr bringt.

Außerdem können bereits kleinste Temperaturänderungen das Gleichgewicht in Ökosystemen stören und die Verbreitungsgebiete von Pflanzen und Tieren verschieben, was einen Verlust der Biodiversität und Artensterben zur Folge hat. Diese Veränderungen können langfristige ökologische Schäden verursachen und die Ökosystemdienstleistungen beeinträchtigen, die wir für unser Wohlergehen dringend benötigen.

Selbst eine minimale Erwärmung beeinflusst auch die landwirtschaftliche Produktion, indem das Wachstum von Pflanzen beeinträchtigt, die Verfügbarkeit von Wasserressourcen verändert und die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten erhöht wird. Dies kann zu Ernteausfällen, Nahrungsmittelknappheit und steigenden Preisen für Nahrungsmittel führen, was vor allem für vulnerable Gemeinschaften in Entwicklungsländern schwerwiegende Folgen haben kann.

Auch scheinbar geringfügige Erwärmungen können erhebliche Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme haben.

Mehr dazu hier.

Das Bevölkerungswachstum im globalen Süden ist nicht schuld am Klimawandel

Einige sind der Meinung, der Klimawandel lasse sich nur stoppen, wenn das Bevölkerungswachstum im globalen Süden deutlich zurückgeht. Diese Theorie erscheint vorerst logisch, denn Menschen sind mit Verkehr, Energiewirtschaft und Industrien für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich, also müsste doch eine größere Weltbevölkerung einen höheren CO2-Ausstoß verursachen. Diese Aussage ist aber lediglich eine starke Vereinfachung eines komplexen Ursachengeflechts. Dass wir Menschen für den deutlich erhöhten CO2-Gehalt in unserer Atmosphäre und somit für den Klimawandel verantwortlich sind, ist selbstverständlich korrekt, ausschlaggebend ist in diesem Fall aber, dass nicht jedes Individuum und jedes Land die gleiche Menge an Treibhausgasen emittiert.

Industrieländer haben gravierend höhere Pro-Kopf-Emissionen als Entwicklungsländer. Menschen in wohlhabenden Nationen verbrauchen mehr Ressourcen, produzieren mehr Abfall und verursachen insgesamt einen größeren ökologischen Fußabdruck. Selbst wenn die Bevölkerungszahlen in Entwicklungsländern steigen, tragen sie immer noch viel weniger zum Klimawandel bei als die Bewohner von Industrieländern. Studien zeigen, dass die reichsten zehn Prozent der Menschheit für rund 47 % aller Kohlenstoffdioxid-Emissionen verantwortlich sind. Im Gegensatz dazu ist etwa die Hälfte der Menschheit für nur ein Zehntel der Emissionen verantwortlich.

Der übermäßige Konsum der reichen Industrienationen steht somit in deutlich engerer Verbindung zum Klimawandel als das Bevölkerungswachstum, das überwiegend in den ärmsten Nationen der Welt stattfindet. Auch ohne das starke Bevölkerungswachstum wäre der Klimawandel unvermeidlich gewesen, da die Industrienationen für dessen Entstehung verantwortlich sind. Es geht also nicht um die Anzahl der Menschen. Sondern vielmehr um unsere Lebensweise, sowie eine Aufteilung vorhandener Ressourcen, die im Moment alles andere als gerecht sind

Klimaschutz ist sozial gerecht

Klimaschutz ist nicht sozial ungerecht, sondern kann im Gegenteil dazu beitragen, soziale Ungleichheiten zu verringern und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Soziale Ungleichheiten manifestieren sich oft in einer ungleichen Verteilung von Umweltbelastungen und Umweltproblemen. Ärmere Gemeinschaften und Randgruppen sind häufiger von Umweltverschmutzung, Luft- und Wasserverschmutzung sowie dem Verlust von Naturräumen betroffen. Maßnahmen zum Klimaschutz, wie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der Übergang zu erneuerbaren Energien, können dazu beitragen, die Umweltbelastungen zu verringern und das Wohlergehen benachteiligter Gemeinschaften zu verbessern.

Der Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft hat auch direkte gesundheitliche Vorteile für die Bevölkerung. Die Reduzierung von Luftverschmutzung durch den Einsatz sauberer Energietechnologien wie Solar- und Windenergie, oder die Verwendung von Elektroautos statt Verbrennern, wird das Risiko von Atemwegserkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen verringern. Insbesondere in städtischen Gebieten, in denen Luftverschmutzung ein ernsthaftes Problem darstellt.

Klimaschutz kann außerdem dazu beitragen, die Verteilung von Ressourcen gerechter zu gestalten. Durch den Übergang zu erneuerbaren Energien werden lokale Ressourcen wie Sonnen- und Windenergie genutzt, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren oft ungleiche Verteilung verringert.

Der Ausbau erneuerbarer Energien erfolgt oft in ländlichen oder wirtschaftlich schwachen Regionen, die von hoher Arbeitslosigkeit betroffen sind. Die Errichtung von Windparks, Solarparks und Biomasseanlagen schafft dort neue Beschäftigungsmöglichkeiten in Bereichen wie der grünen Energieindustrie, der Energieeffizienz, dem öffentlichen Verkehr und der nachhaltigen Landwirtschaft. Diese Arbeitsplätze können die wirtschaftliche Aktivität und Infrastrukturentwicklung in diesen Gebieten fördern, was zu einem allgemeinen Anstieg des Lebensstandards führt.

Während mehr Klimaschutz allen zugute kommt, können konkrete Klimaschutzmaßnahmen wie der CO2-Preis bestimmte Bevölkerungsgruppen finanziell überlasten und sozial ungerecht sein. Es ist daher wichtig, die soziale Ausgewogenheit der Klimaschutzpolitik nicht aus dem Auge zu verlieren und durch spezifische Entlastungsmaßnahmen wie einem Klimageld ungerechte Belastungen zu vermeiden.

Es zeigt sich, dass Klimaschutz nicht nur entscheidend ist, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen, sondern auch dazu beitragen kann, soziale Ungleichheiten zu verringern und eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen.

Menschen, Tiere und Natur können sich nicht einfach an das neue Klima anpassen

Der Klimawandel verläuft in einem Tempo, das für viele Arten und Ökosysteme zu schnell ist, um sich natürlicherweise anzupassen. Historisch gesehen hat sich das Klima über Tausende von Jahren verändert, was es Pflanzen, Tieren und Ökosystemen ermöglichte, sich langsam an neue Bedingungen zu gewöhnen. Die gegenwärtige Erwärmung verläuft jedoch viel schneller, was die Anpassungsfähigkeit vieler Arten überfordert.

Der globale Temperaturanstieg führt zu Veränderungen und Verlusten von Ökosystemen und Lebensräumen für viele Arten. Da sich diese Bedingungen schneller ändern, als Arten sich anpassen können, führt dies zu Artensterben und einem Verlust genetischer Vielfalt.

Obwohl für uns Menschen die Anpassung eine wichtige Strategie zur Bewältigung des Klimawandels sein kann, sind viele Anpassungsmaßnahmen teuer, komplex und erfordern langfristige Planung und Investitionen. Die alleinige Abhängigkeit von Anpassung vernachlässigt außerdem die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und damit die Ursachen des Klimawandels anzugehen.

Besonders für vulnerable Gemeinschaften ist es oft nicht möglich Anpassungsmaßnahmen anzuwenden, da sie beispielsweise nicht über die Ressourcen verfügen. Landwirte, Fischer, indigene Völker und Bewohner von Küstenregionen sind besonders gefährdet und könnten ihren Lebensunterhalt verlieren oder gezwungen sein zu migrieren.

Der Klimawandel bringt ernsthafte Herausforderungen für Menschen, Tiere und Natur mit sich. Eine Anpassung ist erstens oft nicht möglich und reicht zweitens nicht aus, um die vom globalen Temperaturanstieg verursachten Risiken zu bewältigen  . Vor allem sind die gesellschaftlichen Kosten für die Vorsorge geringer, als für die Nachsorge.

Technologie und Wettbewerb werden das Klimaproblem nicht (alleine) lösen

Obwohl Technologie und Wettbewerb wichtige Instrumente zur Bewältigung des Klimawandels sein können, haben wir nicht die Zeit, auf alleinige technologische Lösungen zu setzen. Die Auswirkungen des Klimawandels werden bereits spürbar und dringende Maßnahmen sind erforderlich, um die schlimmsten Folgen zu vermeiden. Die Abhängigkeit von einem Wettbewerb oder einer allmählichen technologischen Entwicklung könnte dazu führen, dass wir wertvolle Zeit verlieren, die wir dringend benötigen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Um den Klimawandel effektiv anzugehen, sind auch regulatorische Maßnahmen und politische Entscheidungen erforderlich. Dies kann beispielsweise die Einführung von CO2-Preisen, strengere Umweltstandards, Subventionen für erneuerbare Energien und andere Anreize zur Förderung klimafreundlicher Verhaltensweisen umfassen. Ohne klare politische Leitlinien und staatliche Interventionen kann der Markt alleine nicht die erforderlichen Veränderungen vorantreiben.

Der Klimawandel ist ein globales Problem, das globale Lösungen erfordert. Eine alleinige Fokussierung auf Technologie und Wettbewerb könnte zu einem Mangel an internationaler Zusammenarbeit führen, was die Effektivität der Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels beeinträchtigen würde. Es ist wichtig, dass Länder zusammenarbeiten, um globale Emissionsziele festzulegen und umzusetzen, sowie um Ressourcen und Technologien zu teilen, um die Herausforderungen des Klimawandels gemeinsam anzugehen.

Ein reiner Fokus auf Technologie und Wettbewerb könnte außerdem bestehende soziale und ökonomische Ungleichheiten verstärken. Länder und Gemeinschaften mit begrenzten Ressourcen und Zugang zu Technologie könnten benachteiligt sein und größere Risiken durch den Klimawandel tragen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels gerecht sind und die Bedürfnisse und Rechte aller Menschen berücksichtigen.

Technologie und Wettbewerb können zwar wichtige Instrumente zur Bewältigung des Klimawandels sein, reichen aber alleine nicht aus. Eine funktionierende Strategie erfordert eine Kombination aus technologischen Innovationen, politischen Maßnahmen, internationaler Zusammenarbeit, sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlichem Engagement, um eine nachhaltige Zukunft für alle zu schaffen.

Die Aktivität der Sonne ist nicht die Ursache für den Klimawandel

Die Aktivität der Sonne spielt eine Rolle im Klimasystem der Erde, aber sie ist nicht die Ursache für den beobachteten Klimawandel in den letzten Jahrzehnten. Die Sonnenaktivität folgt einem regelmäßigen Elf-Jahres-Zyklus. Abgesehen von den regelmäßigen Schwankungen hat sich die Aktivität der Sonne nicht grundlegend verändert, während die Temperatur der Erde in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen ist.

Zahlreiche Studien haben die Rolle der Sonnenaktivität im Klimasystem präzise untersucht und gezeigt, dass sie nicht ausreicht, um die derzeit beobachtete Erderwärmung zu erklären. Klimamodelle, die die physikalischen Prozesse des Klimasystems simulieren, können den beobachteten Temperaturanstieg nur dann reproduzieren, wenn menschliche Einflüsse, insbesondere Treibhausgasemissionen, berücksichtigt werden.

Wir können nicht einmal das Wetter von nächster Woche verlässlich voraussagen. Trotzdem können wir Klimamodellen vertrauen.

Der Irrtum beruht auf der Annahme, das Wetter sei dasselbe wie das Klima – ist es aber nicht. Das Wetter beschreibt den kurzfristigen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Es setzt sich zusammen aus der aktuellen Temperatur, der Windgeschwindigkeit und der Niederschlagsmenge und wird beeinflusst von schwer prognostizierbaren Ereignissen wie lokalen Druckgebieten. Der Begriff Klima dagegen wird laut der Weltmeteorologieorganisation (WMO) als Durchschnitt der Wetterdaten aus mindestens 30 Jahren definiert und beschreibt somit den für eine Region typischen jährlichen Ablauf der Witterung.

Es stimmt, dass kurzfristige Wettervorhersagen manchmal ungenau sein können, insbesondere wenn es um spezifische Details wie genaue Niederschlagsmengen oder lokale Windmuster geht. Länger als einige Tage im Voraus ist das Wetter auch mit den besten Computern nicht berechenbar. Dies liegt jedoch an der Komplexität und Variabilität des Wetters und der damit begrenzten Vorhersagbarkeit. Klimavorhersagen für den langfristigen Zeitrahmen sind dagegen deutlich stabiler, da sie auf einem breiteren Datensatz und einem besseren Verständnis der zugrunde liegenden physikalischen Prozesse beruhen. Klimavorhersagen für den Zeitraum bis zum Jahr 2100 basieren auf umfangreichen Modellen und Simulationen, die verschiedene Faktoren berücksichtigen, darunter Treibhausgasemissionen, atmosphärische Zusammensetzung, Landnutzung und vieles mehr. Diese Modelle werden kontinuierlich verbessert und validiert, um ihre Genauigkeit zu erhöhen. Sie werden auch durch historische Daten überprüft, um ihre Fähigkeit zur Wiedergabe vergangener Klimamuster zu testen. Selbst wenn Klimavorhersagen nicht perfekt sind, können sie als Grundlage für Maßnahmen dienen, die dazu beitragen, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Wetter und Klima unterschiedliche Konzepte sind und dass die Fähigkeit, das eine vorherzusagen, nicht notwendigerweise die Fähigkeit zur Vorhersage des anderen beeinflusst. Klimavorhersagen beruhen auf solider wissenschaftlicher Forschung und sind ein unverzichtbares Instrument zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels.

Ein weiteres Missverständnis, das in diesem Rahmen häufig aufkommt, ist die Behauptung, es könne keinen Klimawandel geben, wenn doch der letzte Winter besonders kalt, oder der Sommer sehr mild war. Da es sich um einen Klimawandel handelt, ist es durchaus möglich, dass weiterhin Wetterereignisse stattfinden, die nicht dem Durchschnittswert entsprechen, denn ein langfristiger Trend erlaubt durchaus kurzfristige Schwankungen. Die Wahrscheinlichkeit und Intensität solcher vom Durchschnittswert abweichenden Ereignisse wird zwar mit einer zunehmenden Erderwärmung verringert, dennoch können sie stattfinden.

Mythen rund um die Energiewende

Klar ist: 100% erneuerbare Energien sind notwendig, möglich und vor allem: sicher. Im folgenden widerlegen wir gängige Mythen rund um die Energiewende.

Erneuerbare Energieträger gefährden die Versorgungssicherheit nicht

Erneuerbare Energieträger wie Windenergie, Solarenergie und Wasserkraft spielen eine immer größere Rolle in der Energieversorgung, insbesondere in Ländern wie Deutschland, die sich für eine nachhaltige Energiezukunft einsetzen. Aber gefährden die Erneuerbaren nicht unsere Energieversorgung, wenn weder die Sonne scheint noch der Wind weht? Natürlich bekommen wir weniger Strom aus Solaranlagen und Windrädern, wenn die Wetterbedingungen ungünstig sind. Es gibt aber mehrere Gründe, warum erneuerbare Energieträger die Versorgungssicherheit in Deutschland nicht gefährden:

Durch den Einsatz verschiedener erneuerbarer Energieträger wie Wind, Sonne und Wasser wird die Abhängigkeit von einzelnen Energiequellen verringert. Dies trägt zur Stabilität des Energieversorgungssystems bei, da ein Ausfall oder eine Schwäche in einer Energiequelle durch andere Quellen kompensiert werden kann. So ergänzen sich insbesondere Solar- und Windenergie hervorragend jahreszeitlich: der Winter ist gewöhnlich windiger, im Sommer sind dafür die Tage länger und sonniger. Da es außerdem meistens nicht überall in Europa windstill oder bedeckt ist, helfen gut ausgebaute Stromnetze, den Strom von einer Region zu einer anderen zu bekommen. So genannte “Dunkelflauten” treten in einem europäischen Verbundnetz so gut wie nie auf.

Das bislang recht starre deutsche Stromsystem wird außerdem gerade flexibilisiert, mit dem Ziel, dass der Strom dann verbraucht wird, wenn er auch vorhanden ist. Unter Berücksichtigung von flexiblen „Stromproduzenten“ wie Batteriespeichern, Speicherseen, Biogas-Kraftwerken und (in möglichst geringem Ausmaß) Wasserstoff-Kraftwerken wird unser Stromsystem bald nicht nur 100% emissionsfrei, sondern dazu auch weiterhin sehr zuverlässig sein.

Außerdem ermöglichen erneuerbare Energien eine dezentrale Energieerzeugung, da Wind- und Solaranlagen über das ganze Land verteilt werden können. Dies reduziert das Risiko von Ausfällen und verbessert die Widerstandsfähigkeit des Energiesystems gegenüber Störungen.

Fortschritte in der Technologie haben die Effizienz und Zuverlässigkeit erneuerbarer Energiesysteme bereits verbessert und werden auch zukünftig zur weiteren Optimierung beitragen. Dafür werden Energiespeicherlösungen wie Pumpspeicherkraftwerke und zunehmend auch große Batterien eingesetzt, um überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern und bei Bedarf abzurufen.

Außerdem werden moderne Energiesysteme zunehmend flexibler, um den Verbrauch besser an die variable Erzeugung anpassen zu können. So können Elektroautos dann geladen werden und Wärmepumpen dann ihre Speicher auffüllen, wenn viel Strom vorhanden ist. Durch die ab 2025 verpflichtenden dynamischen Stromtarife können alle Privatpersonen von dem so genannten Lastmanagement auch persönlich profitieren und auch Wasch- und Spülmaschine dann günstig laufen lassen, wenn günstiger (und damit grüner) Strom vorhanden ist

Insgesamt tragen erneuerbare Energieträger dazu bei, die Versorgungssicherheit in Deutschland zu stärken, indem sie das Energiesystem diversifizieren, dezentralisieren und technologisch modernisieren. Mit den richtigen politischen und marktlichen Rahmenbedingungen und ausreichenden Investitionen ist ein Energiesystem, das ausschließlich auf erneuerbaren Energien basiert nicht nur möglich, sondern sogar die günstigste und umweltfreundlichste Lösung.

Die Energiewende ist ohne Atomkraft möglich

Die Energiewende in Deutschland ist ohne Atomkraftwerke nicht nur möglich, sondern gelingt sogar schneller, günstiger und sicherer. Im Jahr 2023 wurde das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet, die Strompreise und CO2-Emissionen sind seitdem gesunken. Um 100 % erneuerbare Energie in Deutschland zu erreichen, ist ein umfassender Umbau des Energiesystems nötig, der von teuren Atomkraftwerken blockiert wird:

1. Ausbau Erneuerbarer Energien:

Sowohl Onshore- als auch Offshore-Windkraftanlagen spielen eine zentrale Rolle. Deutschland hat bereits erhebliche Kapazitäten aufgebaut und plant, diese jedes Jahr zu erweitern. Auch Photovoltaikanlagen auf Dächern und in Solarparks sind essenziell. Die Installation von Solaranlagen wird durch Förderprogramme und sinkende Kosten vorangetrieben. In geringeren Mengen ergänzen Strom aus Wasserkraft und biogenen Brennstoffen das Angebot an erneuerbarer Energie und tragen zur Grundlastversorgung bei.

2. Energieeffizienz:

Durch die Steigerung der Energieeffizienz wird der Gesamtenergieverbrauch gesenkt, was den Bedarf an Energieerzeugung reduziert. Weniger Energiebedarf bedeutet, dass weniger Kapazität für die Erzeugung neuer Energiequellen benötigt wird, einschließlich erneuerbarer Energien. Sowohl Sanierungen und energieeffiziente Neubauten als auch effizientere Produktionsprozesse und Technologien helfen, den Energiebedarf zu senken.

3. Energiespeicherung und Netzintegration:

Energie kann durch verschiedene Methoden wie Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke und Wasserstoffspeicherung gespeichert werden. Diese Technologien ermöglichen es, überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern und bei Bedarf abzurufen, wodurch die Stabilität und Zuverlässigkeit des Stromnetzes erhöht wird. Durch die effektive Nutzung und Integration von Energiespeichern kann die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und die Energiewende erfolgreich vorangetrieben werden.

4. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen:

Sowohl staatliche Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienzmaßnahmen, als auch ein flexibles und anpassungsfähiges Energiemarktmodell, das erneuerbare Energien bevorzugt und fossile Brennstoffe schrittweise reduziert, ist entscheidend. Die Umstellung auf ein vollständig erneuerbares Energiesystem erfordert erhebliche Investitionen, gesellschaftliche Akzeptanz und politische Unterstützung. Doch diese Investitionen lohnen sich: die Energiewende leistet einen erheblichen Beitrag in Bezug auf den Klimaschutz, die Reduzierung von Umweltverschmutzung und eine langfristige Versorgungssicherheit. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Energiewende ohne Atomkraft viele wirtschaftliche, technologische, ökologische und soziale Vorteile mit sich bringt. Für die Umsetzung ist jedoch ein ganzheitlicher Ansatz nötig, der den Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz, Energiespeicherung, Flexibilisierung des Energiesystems, geeignete politische Rahmenbedingungen und internationale Kooperation umfasst.

Einordnung des Umweltbundesamtes zum Thema Atomstrom.

Mehr zum Thema Atomausstieg erfahren Sie auf unseren Themenseiten.

Windräder verursachen keine Dürren

Windräder tragen nicht zu Dürren bei. Der Mythos entsteht vermutlich aus einer Kombination von Missverständnissen, falschen Darstellungen in den Medien und gezielter Desinformation.

Windräder wandeln die kinetische Energie des Windes in elektrische Energie um. Dabei wird dem Wind ein Teil seiner Geschwindigkeit genommen, was zu geringfügigen Veränderungen in der Luftbewegung führen kann. Diese Veränderungen sind jedoch lokal begrenzt und haben keinen signifikanten Einfluss auf das großräumige Klima.

Windparks können das lokale Mikroklima beeinflussen, z.B. durch eine leichte Erwärmung der Luft in unmittelbarer Nähe der Windräder aufgrund der Turbulenzen, die sie erzeugen. Diese Effekte sind jedoch kleinräumig und vorübergehend und können keine großräumigen klimatischen Phänomene wie Dürren verursachen.

Dürren sind das Ergebnis komplexer, großräumiger atmosphärischer Prozesse, die weit über den Einflussbereich einzelner Windparks hinausgehen. Sie werden durch Faktoren wie Meeresströmungen, atmosphärische Drucksysteme und geophysikalische Anomalien beeinflusst. Windräder spielen damit in der Entstehung von Dürren eindeutig keine Rolle.

Windräder sind nur für einen sehr kleinen Teil des Vogelsterbens verantwortlich

Grundsätzlich können Vögel durch Kollision mit den Rotorblättern von Windkraftanlagen getötet werden. Eine exakte Zahl für die getöteten Vögel durch Windkraft kann nicht festgelegt werden, da die Zahl der betroffenen Vögel je nach Standort, Art der Anlage und anderen Faktoren variiert. Schätzungen belaufen sich auf 0-17 getötete Vögel pro Windkraftanlage pro Jahr. Bestimmte Vogelarten, insbesondere Greifvögel wie Adler und Bussarde, sowie Zugvögel sind anfälliger für Kollisionen mit Windkraftanlagen. Dies liegt daran, dass sie oft in den Höhen fliegen, in denen sich die Rotorblätter drehen.

Allerdings müssen diese Fakten unbedingt in Relation gesetzt werden, denn Windenergieanlagen sind nicht die Hauptursache für Vogeltode. Andere menschliche Aktivitäten wie der Straßenverkehr, Glasfassaden, Hochspannungsleitungen und Hauskatzen verursachen weitaus höhere Sterblichkeitsraten bei Vögeln. Eine Studie aus den USA schätzt, dass Windräder für weniger als 1 % des durch menschliche Aktivitäten verursachten Vogelsterben verantwortlich sind.

https://climate.mit.edu/ask-mit/do-wind-turbines-kill-birds

Außerdem gibt es verschiedene Maßnahmen zur Verringerung des Vogelsterbens durch Windräder. Dazu gehören die sorgfältige Standortwahl, um Konflikte mit Vogelzugrouten und Brutgebieten zu minimieren, sowie technische Lösungen wie akustische Warnsysteme und bemalte Rotorblätter, die die Sichtbarkeit der Anlagen für Vögel erhöhen. In einigen Regionen wird die Windkraftnutzung auch durch Umweltverträglichkeitsprüfungen geregelt, die potenzielle Auswirkungen auf die Vogelpopulationen bewerten und Minderungsstrategien vorschreiben.

Langfristige Studien und kontinuierliches Monitoring sind wichtig, um die Auswirkungen auf Vogelpopulationen besser zu verstehen und die Effektivität von Minderungsmaßnahmen zu bewerten. Diese Daten helfen auch dabei, die Planung zukünftiger Windparks zu optimieren, um negative Auswirkungen auf die Vogelwelt zu minimieren.

Windkraftanlagen können also tatsächlich Vögel töten, machen jedoch im Vergleich zu anderen menschlichen Aktivitäten einen relativ geringen Anteil am Vogelsterben aus. Durch geeignete Maßnahmen und eine sorgfältige Planung können die negativen Auswirkungen auf die Vogelwelt weiter reduziert werden.

Dazu kommt, dass die Alternative nicht ist: Windrad oder kein Windrad, sondern Windrad oder fossiles Kraftwerk. Und fossil generierter Strom tötet etwa zwanzig mal mehr Vögel pro generierter Kilowattstunde Strom als durch Windräder erzeugter Strom. Richtig ist daher: Windräder sind für Vögel viel besser als fossile Kraftwerke – und noch besser ist es, weniger Strom zu verbrauchen!

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Die Herstellung von Solaranlagen erfordert weniger Energie als sie anschließend produzieren

Die Herstellung von Solarzellen, insbesondere von Silizium-basierten Photovoltaik-Zellen, erfordert Energie für verschiedene Prozesse wie die Reinigung und Verarbeitung von Silizium, die Herstellung von Halbleitermaterialien, die Produktion von Modulen und die Montage. Diese Prozesse können in der Tat energieintensiv sein.

Jedoch hat sich die Energiebilanz von Solarzellen in den letzten Jahren erheblich verbessert. Fortschritte in der Technologie, Effizienzsteigerungen in den Produktionsprozessen und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energiequellen in den Produktionsanlagen haben dazu beigetragen, den Energieaufwand für die Herstellung von Solarzellen zu reduzieren.

Für moderne Photovoltaikanlagen liegt die EPT (Energy Payback Time) nach Berechnungen des Fraunhofer ISE bei lediglich 1,3 Jahren für in Deutschland kommerziell erhältliche Module aus monokristallinem Silizium. Die EPT ist die Zeitspanne, die eine Solaranlage benötigt, um die Menge an Energie zu erzeugen, die für ihre Herstellung, Installation, Wartung und Entsorgung aufgewendet wurde. Solaranlagen haben eine Lebensdauer von 30 Jahren oder mehr. Da die Energierücklaufzeit nur einen kleinen Teil dieser Lebensdauer ausmacht, erzeugen die Anlagen während ihrer Betriebszeit ein Vielfaches der Energie, die zu ihrer Herstellung benötigt wurde. Zudem werden immer mehr Solarzellen selbst mit grüner Energie hergestellt.

Windräder stehen nicht immer nur still

Windräder stehen keinesfalls immer still, denn sie sind für über 30 % des in Deutschland erzeugten Stroms verantwortlich. Wenn sie doch einmal still stehen sollten, kann es hierfür verschiedene Gründe geben:

Zuerst der offensichtlichste Grund: Windräder können bei keinem oder schwachem Wind keinen Strom erzeugen. Wenn die Windgeschwindigkeit unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts liegt, der für die Rotation der Windräder erforderlich ist, bleiben sie stehen.

In Zeiten starker Winde oder Stürme können Windräder aus Sicherheitsgründen gestoppt werden, um Schäden an den Anlagen zu vermeiden. Überlastungsschutzsysteme erkennen, wann die Windgeschwindigkeiten ein bestimmtes Niveau überschreiten und setzen die Anlagen außer Betrieb, um sie vor Beschädigungen zu schützen.

Windräder müssen außerdem regelmäßig gewartet und instandgehalten werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass sie sicher betrieben werden können. Manchmal müssen Windräder für Wartungsarbeiten oder Reparaturen stillgelegt werden, was zu vorübergehenden Betriebsunterbrechungen führen kann.

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass Windenergieanlagen aufgrund von Netzbeschränkungen oder Einspeisemanagementmaßnahmen vorübergehend stillgelegt werden müssen. Dies kann beispielsweise auftreten, wenn bereits mehr Strom produziert wurde als benötigt wird und die Netzkapazität begrenzt ist.

In wenigen Fällen können regulatorische Anforderungen oder politische Entscheidungen dazu führen, dass Windräder stillstehen müssen. Dies kann beispielsweise auftreten, wenn Genehmigungen auslaufen oder wenn es Änderungen in den Vorschriften für den Betrieb von Windenergieanlagen gibt.

Es gibt also verschiedene Erklärungen, warum Windräder manchmal stillstehen. Diese Unterbrechungen sind jedoch normalerweise vorübergehend, und die Windenergieanlagen werden wieder in Betrieb genommen, sobald die Bedingungen es zulassen oder die erforderlichen Maßnahmen ergriffen wurden, um die Betriebsunterbrechung zu beheben.

Windenergieanlagen stehen der landwirtschaftlichen Nutzung von Flächen nicht entgegen

Windenergieanlagen haben Einfluss auf die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen, auf denen sie errichtet werden, verhindern diese jedoch nicht vollständig. Hier sind einige Aspekte, die diesen Einfluss näher beleuchten:

Der direkte Flächenbedarf einer Windenergieanlage (Fundament, Kranstellfläche und Zufahrtswege) ist relativ gering im Vergleich zur gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Pro Windenergieanlage werden schätzungsweise 0,3 bis 1 Hektar benötigt, wobei der größte Teil dieser Fläche nur temporär während der Bauphase beansprucht wird. Um Windenergieanlagen herum müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden, die jedoch meist keine großen Flächen beanspruchen. Diese Bereiche können unter bestimmten Bedingungen weiterhin genutzt werden, beispielsweise für Landwirtschaft oder Grünflächen.

Die Flächen zwischen den einzelnen Windkraftanlagen können weiterhin für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden, insbesondere für den Anbau von Feldfrüchten und Weidewirtschaft. Die landwirtschaftliche Tätigkeit kann in den meisten Fällen wie gewohnt fortgeführt werden. Die Erreichbarkeit der Flächen kann zwar durch Zufahrtswege und Fundamente der Windenergieanlagen beeinträchtigt werden, jedoch werden diese Wege überwiegend so angelegt, dass sie auch für landwirtschaftliche Maschinen nutzbar sind. Es kann allerdings zu kleinen Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit und Flexibilität bei der Bewirtschaftung kommen.

Viele Landwirte profitieren finanziell von der Verpachtung von Flächen an Windenergieprojekte. Diese Einnahmen können dazu beitragen, wirtschaftliche Schwankungen auszugleichen und die Gesamtwirtschaftlichkeit des landwirtschaftlichen Betriebs zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Windenergie die landwirtschaftliche Nutzung der betroffenen Flächen modifiziert, aber nicht verhindert. Die Auswirkungen sind in der Regel begrenzt und können durch sorgfältige Planung und Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Windenergiebetreibern minimiert werden.

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