Gartentipps für den Frühling
Endlich Frühling! Hobby-Gärtner:innen juckt es bereits in den Fingern, Garten und Balkon für die kommende Saison vorzubereiten. Wir fassen zusammen, welche Gartenarbeiten jetzt anstehen. Mit unseren Tipps für naturnahes und insektenfreundliches Gärtnern im Frühjahr schaffen Sie Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen und legen den Grundstein für eine reiche Ernte und eine üppige Blütenpracht.
Vera Baumert · Lesezeit: 4 min
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Der Frühling ist da! Und mit ihm Insekten und Co., die auf einen naturnahen Garten als Lebensraum angewiesen sind
Lebensraum Naturgarten

Über heimische Sträucher wie diese Schlehe freuen sich nicht nur die Hummeln, sondern später im Jahr auch Schmetterlingsraupen und Vögel
Rasen mähen im Frühjahr: Weniger ist mehr
Mähen Sie den Rasen so spät wie möglich. Ein seltener Schnitt schafft Lebensraum für zahlreiche Insekten und fördert so die Artenvielfalt im Garten. Wenn der Rasen selten gemäht und nicht gedüngt wird, wird er sich mit der Zeit von selbst in einen ökologisch wertvollen Kräuterrasen umwandeln, in dem neben Gras auch Blühpflanzen wie Gänseblümchen, Löwenzahn, Spitzwegerich und Klee wachsen dürfen.
Überlegen Sie auch, ob Sie Teile des Rasens in eine naturnahe Blühwiese umwandeln können, um die Biodiversität zu erhöhen. In unserem kostenlosen Ratgeber „Dein Klimagarten“ erklären wir, wie das geht und was es zu beachten gibt.
Vogelfütterung im Frühjahr anpassen
In naturnahen Gärten finden Vögel das ganze Jahr über genug Nahrung. Wenn Sie über den Winter dennoch Vogelfutter bereitgestellt haben, wird es jetzt Zeit, die Zufütterung langsam zu reduzieren und schließlich einzustellen, um die Tiere nicht von natürlichen Nahrungsquellen abzulenken. Denn Vorsicht: Wenn unerfahrene Elterntiere ihre Brut mit grobem Körnerfutter versorgen, können die Jungvögel daran ersticken. Die meisten Vogelarten stellen nämlich im Frühjahr und insbesondere zur Aufzucht ihrer Jungen auf Insekten und Würmer als Nahrung um.
Der Gemüsegarten im Frühling
Bodenvorbereitung im Frühling
Ein gesunder Boden ist die Grundlage für kräftige Pflanzen. Um wertvolle Bodenlebewesen wie Regenwürmer zu schonen, sollten Sie ihn immer nur oberflächlich lockern. Am besten sollte der Boden ganzjährig bedeckt sein, damit die Bodenorganismen immer genug Nahrung in Form von abgestorbenen Pflanzenteilen bekommen. Das Mulchen mit organischem Material wie Rasenschnitt hilft außerdem, Feuchtigkeit zu speichern und Beikräuter zu unterdrücken. Beete, die erst später im Jahr bepflanzt werden sollen, können jetzt noch mit einer Gründüngung oder einer schnellen Vorkultur wie Spinat eingesät werden. Das verbessert die Bodenstruktur und schützt vor der Auswaschung von Nährstoffen.
Saatgut und Setzlinge in Bio-Qualität
Achten Sie beim Kauf von Saatgut und Jungpflanzen auf Bio-Qualität. Es wurde ohne den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide und somit deutlich umweltfreundlicher produziert. Viele Bio-Gärtnereien bieten Setzlinge zum Verkauf an.
Torffrei Gärtnern
Verzichten Sie auf torfhaltige Pflanz- und Blumenerden, um Moore als wertvolle CO₂-Speicher zu schützen. Nutzen Sie stattdessen torffreie Erde, die mittlerweile in fast allen Garten- und Baumärkten angeboten wird. Sie eignet sich ebenso gut für den Gemüseanbau wie torfhaltige Substrate. Doch Vorsicht: Im Gegensatz zu Lebensmitteln ist die Bezeichnung „Bio“ bei Erden leider nicht geschützt! Deswegen enthalten auch „Bio“-Pflanzerden leider mitunter Torf. Achten Sie daher auf das Kleingedruckte.

Bei der Anzucht von Jungpflanzen achten umweltbewusste Gärtner:innen auf torffreies Substrat und bio-zertifiziertes Saatgut
Pestizidfrei Gärtnern durch sorgfältige Beetplanung
Doch bevor Sie loslegen mit Aussaat und Pflanzung sollten Sie sich Zeit für eine gründliche Anbauplanung nehmen. Das lohnt sich, denn eine durchdachte Mischkultur, bei der verschiedene Pflanzenarten gemeinsam angebaut werden, stärkt die Pflanzen und reduziert den Schädlings- und Krankheitsbefall auf natürliche Weise. Bestimmte Pflanzenarten halten sich gegenseitig Krankheiten vom Leib: Beispielsweise harmonieren Möhren und Zwiebeln gut miteinander, da sie sich gegenseitig vor Schädlingen schützen. Pestizide haben in einem Naturgarten nämlich nichts verloren!
Gemüsegarten Düngen im Frühling
Verzichten Sie auf synthetische Dünger und versorgen Sie Ihren Boden stattdessen durch organische Düngemittel wie Kompost, Pflanzenjauchen oder Bio-Fertigdünger. Eine vorherige Bodenanalyse hilft, den tatsächlichen Nährstoffbedarf zu ermitteln und eine Überdüngung und die damit verbundenen negativen Umwelt- und Klimafolgen zu vermeiden.
Indem Sie Ihren Garten im Einklang mit der Natur gestalten, leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Biodiversität. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim naturnahen Gärtnern und eine tolle Gartensaison 2025!
Jeder Beitrag zählt!
Unser Engagement zum Schutz der Artenvielfalt ist nur möglich, weil uns viele Menschen mit ihrer Spende unterstützen. Vielen Dank!