Pestizideinsatz gefährdet Artenvielfalt
Die intensive Landwirtschaft und der hohe Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide und Düngemittel zählen zu den Hauptursachen für das Artensterben. Denn Pestizide schaden Pflanzen und Tieren sowohl direkt, indem sie sie schwächen oder töten, als auch indirekt. Ihr Einsatz wirkt sich auf ganze Nahrungsnetze aus. Durch die Vernichtung von Ackerwildkräutern fehlt es Insekten an Nahrung. Dies führt wiederum dazu, dass Vögel, Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere zu wenig Futter finden. Der Insektenrückgang hat bereits heute dramatische Ausmaße angenommen und bei vielen anderen Arten sieht es kaum besser aus.
Pestizide in Schutzgebieten: Ein Widerspruch in sich
Obwohl die Gründe für das Artensterben mittlerweile hinreichend bekannt sind, dürfen in den meisten Schutzgebieten in Deutschland trotzdem Pestizide ausgebracht werden. Dabei werden sogar Ackergifte eingesetzt, die nachweislich die Artenvielfalt schädigen. Gebiete, in denen die Natur geschützt werden soll, werden so zu Todesfallen für Schmetterlinge, Käfer und Frösche.
Erste Erfolge im Kampf für echte Schutzgebieten
Das Umweltinstitut fordert deshalb ein umfassendes gesetzliches Verbot von Pestiziden in allen Schutzgebieten. Erst kürzlich brachten wir diese Forderungen auch vor die Türen der Politik in Berlin. An diesem Tag stimmte der Bundesrat zwar nicht für die von uns geforderten Verschärfungen. Doch immerhin gab es keine Mehrheit für vorgeschlagene Lockerungen beim Glyphosat-Einsatz in Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten. Glyphosat bleibt dort weiterhin verboten!
Pestizide in Schutzgebieten: Wir fordern ein strenges Verbot!
Doch damit geben wir uns natürlich nicht zufrieden. Die bisherigen Vorschriften schützen die Natur viel zu wenig. Damit Schutzgebiete endlich sichere Rückzugsorte werden, braucht es ein gesetzliches Verbot von Pestiziden in Schutzgebieten – umfassend und ohne Ausnahmen!