Zwischen Hunger und Überfluss: Neue Studie zur Welternährung
Über 700 Millionen Menschen leiden aktuell an Hunger. Trotz der Versprechen der Agrarindustrie konnten weder Gentechnik noch der massive Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und künstlichen Düngemitteln diese Zahl in den letzten Jahrzehnten verringern. Im Gegenteil: Das industrielle Agrarmodell hat die soziale Ungleichheit verschärft. Ein Teil der Welt lebt im Überfluss an vermeintlich billigen, aber ungesunden Produkten mit gravierenden Folgen wie Übergewicht, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gleichzeitig hungern im globalen Süden weiterhin Millionen Menschen. Der neue Bericht der internationalen EAT-Lancet-Kommission zeigt Lösungswege auf, wie eine gesunde, nachhaltige und gerechte Ernährung weltweit gelingen kann.
Verena Schmitt · 2 Minuten Lesezeit
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Technologische Innovationen reichen nicht aus
Darüber hinaus benennt die Kommission acht zentrale Lösungsfelder, die für die globale Transformation der Ernährungssysteme entscheidend sind und betont, dass technologische Innovationen allein nicht ausreichen. Es braucht tiefgreifende strukturelle Veränderungen von der Produktion über die Vermarktung bis hin zu Arbeitsbedingungen und gesellschaftlicher Teilhabe. Die empfohlenen Maßnahmen reichen von der Förderung traditioneller Ernährungsweisen, nachhaltiger Produktionsmethoden und regionaler Strukturen bis hin zum Schutz intakter Ökosysteme. Außerdem werden soziale Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen und Mitspracherechte marginalisierter Gruppen als wichtiger Bestandteile der Ernährungswende hervorgehoben.
Ernährungssouveränität stärken, Hunger bekämpfen
Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Doch dafür braucht es gerechte Rahmenbedingungen, die Ernährungssysteme nicht dem Prinzip der Gewinnmaximierung unterordnen, sondern das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen. Lokale Selbstversorgung, regionaler Handel, ökologische Landwirtschaft und faire Arbeitsbedingungen entlang der Lieferketten müssen Vorrang haben vor kurzfristigen Profiten und globalen Marktzwängen.
Das Umweltinstitut setzt sich auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene für diese Ziele ein: Wir kämpfen für eine ökologische und gerechte Landwirtschaft, engagieren uns gegen Patente auf Saatgut und für den Erhalt der biologischen Vielfalt. In unserer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zeigen wir konkrete Alternativen auf – und ermutigen Menschen, sich im Alltag für eine gesunde, faire und nachhaltige Ernährung zu entscheiden.
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