Es besteht überwiegende Einigkeit, dass der Atommüll in tiefen geologischen Formationen eingelagert werden soll, obwohl bisher die Langzeitsicherheit nicht nachgewiesen werden konnte. Als sogenannte Wirtsgesteine werden Steinsalz, Tongestein und kristallines Gestein wie Granit. In Deutschland sucht man nach dem Standortauswahlgesetz von 2017 nach Lagerstätten in Salz, Ton oder Granitgestein. Die grundlegend verschiedenen Sicherheitskonzepte für verschiedene Gesteinsarten sind allerdings schwer zu vergleichen.
Für hochaktive Abfälle war bislang Gorleben in Niedersachsen als „Endlager“ vorgesehen. Aufgrund jahrzehntelanger Proteste gegen diese politische Entscheidung wurde 2015 ein neuer Endlagersuchprozess gestartet. Gorleben ist im September 2020 aus geowissenschaftlichen Gründen für die Standortsuche ausgeschlossen worden, da das Deckgebirge nicht mächtig genug, das Rückhaltevermögen zu gering und mit Wassereintritt zu rechnen ist. Doch noch immer gibt es massive Kritik am Verfahren und den Vorwurf, die Fehler der Vergangenheit fortzusetzen.
Im Norden Deutschlands gibt es eine Reihe von möglichen Salz- und Tongestein-Formationen. Als möglicher Standort im Süden kommt ein Gebiet mit Tongestein zwischen Baden-Württemberg und Bayern infrage. Granitvorkommen gibt es etwa im Nordosten Bayerns, sowie im Süden Sachsens. Im Standortauswahlverfahren wird ausdrücklich nach einem gemeinsamen Lager für hochradioaktive Abfälle und mittelaktive Abfälle gesucht, die nicht in Konrad eingelagert werden. Selbst wenn dies gelingen sollte, wird der Prozess noch Jahrzehnte dauern.
Nur wenige Länder sind im Prozess, Atommüll zu lagern, ähnlich oder weiter fortgeschritten. So wollen Frankreich und die Schweiz in Ton einlagern, stehen aber vor technischen Herausforderungen. Schweden und Finnland planen mangels Alternativen ein Endlager im Granit, was wegen der Durchlässigkeit des Gesteins hohe Anforderungen an die Beständigkeit des Behälters stellt. Das bisherige “Schwedische” Konzept mit Kupfer-Kanistern gilt als gescheitert, da diese in Versuchen deutlich schneller von Korrosion zersetzt werden, als zunächst angenommen. Dennoch will Finnland die Einlagerung ohne weitere Versuche durchführen.
Die Suche nach einem „Endlager“ ist brisant. Niemand will das strahlende Erbe vor der Haustür haben. Dennoch muss ein möglichst sicherer Umgang damit gefunden werden. Damit dies gelingen kann, ist es essentiell, die Atommüllproduktion unverzüglich zu stoppen. Denn mit jedem Tag Atomstromproduktion vergrößert sich der für hunderttausende Jahre strahlende Müllberg.