Ein Eisbär steht auf dem Schnee und sieht übers Wasser in die Kamera

Ein Eisbär im norwegischen Spitzbergen. Die Umwelt dieser Tiere wird durch neue Gasprojekte bedroht © Ruzdi, Adobestock

Die Arktis ist ein besonders faszinierendes, aber auch verletzliches Ökosystem. Große Säugetiere wie Eisbären, Robben und Wale gehören zu den wohl bekanntesten Bewohnern dieser Region. Diese großen Tiere sind angewiesen auf eine funktionierende Nahrungskette, die bei mikroskopisch kleinen Pflanzen und Tieren (Plankton) im Meer beginnt.

Besonders wichtig für diese Nahrungskette sind Meeresregionen, die je nach Jahreszeit von Eis bedeckt sind. Nach der Eisschmelze vermehrt sich in dieser sogenannten Eisrandzone das Plankton und dient Fischen als Nahrungsgrundlage. Diese ernähren wiederum Seevögel und Säugetiere.

Wie kann Wasserstoff nachhaltig hergestellt werden?

Wasserstoff kann sowohl aus fossilen Rohstoffen wie Öl, Kohle und Gas als auch mithilfe von Strom aus Wasser hergestellt werden. Nachhaltig kann Wasserstoff nur dann sein, wenn er mit erneuerbarem Strom aus Wasser hergestellt wird.

Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Produktion nicht zu Wasserknappheit führt. Denn manche Firmen wollen Wasserstoff gerade aus besonders heißen Regionen importieren, in denen den Menschen schon jetzt zu wenig Wasser zur Verfügung steht.

RWE-Kraftwerke heizen Zerstörung an

Auch RWE setzt auf den aus Erdgas hergestellten Wasserstoff. Für ihre im Rheinland geplanten Wasserstoff-Kraftwerke hat der Konzern bereits Absprachen mit dem norwegischen Gas-Giganten Equinor getroffen. Um die steigende Nachfrage zu bedienen, reichen die vorhandenen norwegischen Gasfelder nicht mehr aus. Darum soll jetzt auch die Arktis als Gas-Quelle für die vermeintlich sauberen Kraftwerke dienen.

Und statt sich für Klima- und Naturschutz einzusetzen, rollen die Regierungen Norwegens und Deutschlands den zerstörerischen Projekten den roten Teppich aus. So plant Deutschland, nicht nur Wasserstoff zu subventionieren, der mit Hilfe von erneuerbaren Energien hergestellt wurde. Es soll auch Geld in den aus Erdgas hergestellten Wasserstoff fließen. Nur durch die Verwendung von Steuergeldern wird die Nutzung wirtschaftlich möglich. Und Norwegen lobbyiert intensiv für das Geschäftsfeld. Der norwegische Botschafter wirbt in deutschen Medien für Wasserstoff aus Erdgas als vermeintlich dringend benötigter Übergangslösung.

Doch die Gas-Konzerne haben überhaupt nicht vor, die neue Technik nur übergangsweise zu nutzen. Denn Wasserstoff soll als neues, dauerhaftes Geschäftsfeld dienen, um trotz Klimaschutz-Gesetzen weiter mit Erdgas Geld zu verdienen. Für eine kurzzeitige Nutzung wären die Investitionen auch viel zu teuer. Das sollte eigentlich auch der norwegische Botschafter wissen: Er hat selbst bereits für den norwegische Gas-Konzern Equinor gearbeitet.

Für Arktis und Klima: Nur auf Erneuerbare setzen!

Neue, fossile Projekte bedrohen die Arktis gleich doppelt: Die Nutzung von Öl und Gas heizt das Klima an, so dass das Eis immer schneller schmilzt. Gleichzeitig bedroht die Ausbeutung der Gas-Felder die einzigartige Tierwelt vor Ort ganz konkret durch Lärm und Öl-Lecks.

Für Arktis und Klima kann es darum nur eine Rettung geben: Wir müssen komplett auf erneuerbare Energien setzen. Vermeintliche „Brückentechnologien“ wie Wasserstoff aus Erdgas verzögern diesen Wandel und verspielen damit unsere einzige Chance, Klimakrise und Artenverlust zu entschärfen.

 

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