Behauptung: „Wasserstoff und Biomethan sind die Energieträger der Zukunft“
Faktencheck:
- Bei der Produktion und dem Transport von Wasserstoff aus grünem Strom geht viel Energie verloren. Ihn dann wortwörtlich zu verheizen verbraucht bis zu fünf Mal so viel Energie, wie Strom direkt zum Betrieb einer Wärmepumpe zu nutzen.
- Eine Heizung mit Biomethan zu betreiben verbraucht ungefähr drei Mal so viel Energie, wie Strom zum Betrieb einer Wärmepumpe zu nutzen. Aktuell werden nurca. 1 Prozent des deutschen Gasbedarfs durch Einspeisung aus Biomethan-Anlagen gedeckt, das Potenzial ist damit schon weitestgehend ausgereizt. Oft stammt das Biomethan aus dem Anbau von Energiepflanzen wie Mais, deren Anbau alles andere als nachhaltig ist.
- Es herrscht Konsens unter Wissenschaftler:innen, dass die beiden erneuerbaren Gase daher maximal eine Nischenrolle im Gebäudewärmesektor einnehmen. Studien (1, 2) prognostizieren Marktanteile von ca. 65 Prozent für die Wärmepumpe und ca. 30 Prozent für Wärmenetze. Pelletheizungen, Solarthermie, Biomethan und Wasserstoff nehmen also insgesamt eine Nischenrolle von nur etwa fünf Prozent ein.
- In bestehenden Wärmeplänen spielen Wasserstoffnetze daher fast nie eine Rolle. Eine Umfrage des Fraunhofer-Instituts von 267 Kommunen ergab, dass nur ein Prozent von ihnen aktuell Maßnahmen zur Umstellung von Gas- auf Wasserstoffnetze unternehmen.
- Ein vom Umweltinstitut beauftragtes Rechtsgutachten hat 2024 gezeigt, dass die Planung mit Wasserstoff für Haushalte aktuell nicht zu verantworten ist.
Fazit: In der Beheizung von Gebäuden haben sowohl Wasserstoff als auch Biomethan nur in seltenen Ausnahmefällen etwas zu suchen.