Industriezone, Stahl-Pipelines, Ventile und Pumpen

Durch effiziente Prozesswärme könnte die deutsche Industrie jedes Jahr 21 Milliarden Euro sparen, so die neue Studie der Hochschule Niederrhein

Kaum jemand denkt darüber nach, wie viel Energie in der Produktion des Bechers, aus dem wir unseren Kaffee trinken, einer Jeans oder eines Fernsehers steckt. Dabei entstehen bei der Herstellung der meisten Produkte CO2-Emissionen. Überall wird Prozesswärme benötigt, die oft klimaschädlich erzeugt wird. Diese Emissionen könnte die Industrie mit einfachen Maßnahmen reduzieren und weniger Energie verschwenden – und uns so ermöglichen, unseren Alltag klimafreundlicher zu gestalten.

Unternehmen können zweistelligen Milliardenbetrag mit Energieeinsparung generieren

Die gute Nachricht: Technisch ist das möglich. Die schlechte Nachricht: Es wird zu wenig umgesetzt. Derzeit sind erst fünf Prozent der industriellen Prozesswärme auf klimaneutrale Erzeugung umgestellt. Das liegt nicht etwa daran, dass die Unternehmen sich die Umrüstung nicht leisten können. Eine neue Studie der Hochschule Niederrhein im Auftrag der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) zeigt, dass deutsche Firmen durch den Einsatz energieeffizienter Technologien jährlich bis zu 21 Milliarden Euro an Energiekosten einsparen könnten. Dass die Unternehmen bisher trotzdem nicht aktiv werden, liegt oft an organisatorischen Hürden.

Energieeffizienz ist ein Gewinn für alle

Diese Einsparungen kämen nicht nur der Umwelt und damit künftigen Generationen über die vermiedenen Treibhausgasemissionen zugute, sondern letztlich uns allen, da niedrigere Produktionskosten auch zu niedrigeren Preisen für Produkte führen können. Energieeffizienz zahlt sich also für uns alle aus.

Vier große Kohlekraftwerke und zwei Flüssiggas-Terminals wären überflüssig

Unter den möglichen Energieeffizienzmaßnahmen lassen sich die größten Einsparungen mit drei Maßnahmen erzielen: Wärmerückgewinnung, Elektrifizierung (also Umstellung der Wärmeerzeugung von fossilen Brennstoffen auf mit Strom aus erneuerbaren Energien betriebene Technik) und Abwärmenutzung. Allein indem sie die Prozesswärme effizienter erzeugen, könnte die Industrie ihren Energieverbrauch um ein Drittel senken – und das mit Gewinn und ohne die Produktion senken zu müssen. Diese Einsparung entspricht der Produktionsmenge von vier großen Kohlekraftwerken plus der Kapazität von zwei LNG-Terminals.

Wir arbeiten weiter gegen die teure Energieverschwendung

Unser Energiereferent Dr. Leonard Burtscher war Anfang Oktober im Bundestag eingeladen, um dort über die Novelle des Energieeffizienzgesetzes zu sprechen. Unser Ziel: Wir wollen, dass Unternehmen verpflichtet werden, zumindest die Effizienzmaßnahmen umzusetzen, die für sie wirtschaftlich gewinnbringend sind. Diese Forderung tragen wir auch in Gesprächen an die Parteien heran, mit dem Ziel, dass eine solche Regelung in den Wahlprogrammen für die Bundestagswahl und in der Folge dann im nächsten Koalitionsvertrag landet. Wir haben bei diesem Thema einen langen Atem – und hoffen weiterhin auf Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie unser Engagement gegen Energieverschwendung

Hintergründe zum Thema Energie und Klima

Wasserstoff: zu teuer zum Verheizen

Themenseite

„H2-ready“-Heizkessel versprechen saubere und günstige Wärme. Doch die ineffiziente Technik könnte für Hausbesitzer:innen teuer enden und den Ausstieg aus fossilem Gas unnötig verzögern.

Mehr lesen

Energiewende

Themenseite

Wie ist der Stand der Energiewende? Wer bremst, wer blockiert? Alle Infos zur Energiewende in Deutschland finden Sie hier bei uns.

Mehr lesen

Aktuelles zum Thema Energie und Klima

Energie im Wert von 29 Milliarden Euro verschwendet

Energie und Klima

– Eine neue von uns beauftragte Untersuchung zeigt: Die deutsche Industrie verschwendet rund 40 Prozent ihres Energiebedarfs. Diese Energiemenge einzusparen, würde nicht nur das Klima schonen und Deutschland von Energieimporten unabhängiger machen, sondern auch die Unternehmen selbst entlasten.

Energie im Wert von 29 Milliarden Euro verschwendet

Webinar „Wärmepumpe: die preiswerteste Art zu heizen“ mit Dr. Peter Klafka

Energie und Klima

– Immer mehr Menschen steigen auf moderne Wärmepumpen um. Was man beim Heizungstausch beachten muss, erklärt Dr. Peter Klafka, renommierter Energieberater und Wärmepumpenexperte in unserem Webinar am 6. November. Das Webinar ist kostenlos - melden Sie sich jetzt an!

Webinar „Wärmepumpe: die preiswerteste Art zu heizen“ mit Dr. Peter Klafka

Diese fünf Länder treiben die Energiewende voran

Energie und Klima

– Während Deutschland bei der Energiewende auf die Bremse drückt, setzen andere Länder auf volle Kraft: Von Wind- und Solarenergie über Batteriespeicher bis zur E-Mobilität zeigen dies fünf Beispiele aus aller Welt, wie eine klimafreundliche Zukunft gelingt.

Diese fünf Länder treiben die Energiewende voran
Zurück nach oben