Proteste dominieren mediales Geschehen

Der Protest gegen die geplanten Gasbohrungen bei Reichling westlich des Ammersees erhält immer mehr Zulauf. Vergangene Woche beschäftigte sich auch die Talk-Sendung „Jetzt red i“ des Bayerischen Rundfunks mit dem Thema. Dort diskutierten der Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und die grüne Bundestagsabgeordnete Lisa Badum mit Anwohner:innen aus der Region. Schon seit dem Frühjahr protestiert eine Bürgerinitiative gegen das Projekt der weitgehend aus Kanada finanzierten Firma „Genexco“. Unterstützt wird sie dabei von Umweltverbänden wie Greenpeace, dem Bund Naturschutz und Aktivist:innen von FridaysForFuture. Auch das Umweltinstitut beteiligt sich am dem Protest: Mehr als 21.000 Menschen haben im Rahmen unserer Eilaktion bereits eine Protestmail an das von Aiwanger geführte Wirtschaftsministerium versendet. Bisher unterstützt der Minister jedoch weiterhin die Bohrungen, indem er nicht einmal die Zahlung einer Förderabgabe von Genexco verlangt.

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Hubert Aiwanger (links) im Gespräch mit unserem Geschäftsführer Fabian Holzheid (rechts)

Aiwanger bleibt stur

Grund genug, Hubert Aiwanger im Vorfeld der Fernsehdiskussion mit unserer Forderung zu konfrontieren. Also sind wir kurzerhand nach Dießen am Ammersee gefahren, um nachdrücklich auf unsere Argumente und deren breite Unterstützung aus der Bevölkerung hinzuweisen. Im Gespräch mit unserem Geschäftsführer Fabian Holzheid wiederholte Aiwanger mehrfach, dass ihm aufgrund des Bundesbergrechts in Bayern die Hände gebunden seien. Dabei könnte die bayerische Staatsregierung sich dafür einsetzen, dass die Wahrung des Erdgasvorkommens im Boden nach dem Bundesbergrecht zum „überwiegenden öffentlichen Interesse“ erklärt wird – was in Zeiten der Klimakrise durchaus zu rechtfertigen wäre. Auch das Argument von Hubert Aiwanger, dass es sich um ein absolut sicheres Projekt für das Trinkwasser und die Menschen in der Region handele, weil kein neues Rohr in den Boden versenkt werden müsse, konnten wir so nicht stehen lassen: Eine sehr lange Liste von Störfällen in bestehenden Bohrungen mit wiederholten Austritten von giftigen Stoffen wie Benzol oder Quecksilber beweist leider das Gegenteil.

Unnötige Risiken für Mensch und Natur

Fakt ist: Für die Einhaltung von internationalen Klimazielen dürfen keine weiteren neuen Gasförderstätten erschlossen werden. Das hat die Internationale Energieagentur IEA bereits 2021 verkündet. Der Gasbedarf Deutschlands sinkt bereits jetzt beständig ab und wird bis 2045 gegen Null tendieren. Bayern will schon fünf Jahre früher klimaneutral sein. Neue Investitionen in Gasinfrastruktur sind daher eine riskante Wette auf ein auslaufendes Geschäftsmodell und könnten den Ausstieg aus fossilem Gas verzögern. Trotzdem werden am Ammersee bewusst und völlig unnötigerweise hohe Risiken in Kauf genommen: Die geplante Bohrung liegt nur wenige hundert Meter von einem Naturschutz- sowie einem Wasserschutzgebiet entfernt.

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