Vögel füttern im Winter?
Der winterliche Nahrungsengpass ist nicht Ursache für das auch hierzulande leider fortschreitende Artensterben. An tiefe Temperaturen und eingeschränkte Nahrungsverfügbarkeit sind die überwinternden Vogelarten seit Jahrtausenden angepasst. Die Gründe für den rasanten Verlust der Artenvielfalt sind vielmehr die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen und die Klimakrise. Insbesondere die industrielle Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden bedrohen viele Arten in ihrer Existenz. An menschlichen Futterhäuschen bedienen sich überhaupt nur wenige Vogelarten und die meisten davon sind nicht gefährdet. Dadurch verschafft die Winterfütterung diesen weit verbreiteten Arten wie Amseln oder Meisen einen Vorteil gegenüber anderen. Andererseits kann das Füttern ein Naturerlebnis sein, das Artenkenntnis und Umweltbewusstsein schult und somit zur Umweltbildung beiträgt.
Aus diesen Gründen ist die Vogelfütterung im Winter ein umstrittenes Thema. Die wertvollste Hilfe für Wintervögel ist sicherlich, den eigenen Garten so naturnah wie möglich anzulegen und zu pflegen, auf Pestizide zu verzichten und ganzjährig natürliche Nahrungsquellen für möglichst viele Arten zu schaffen. Über den Gartenzaun hinweg kann man mit dem Kauf regionaler und saisonaler  Bio-Lebensmittel eine umweltverträglichere Form der Landwirtschaft unterstützen, die auf ihren Flächen erwiesenermaßen eine höhere Biodiversität beheimatet.
Wer Wildvögel füttern möchte, sollte dabei folgendes beachten: