Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen haben wir mit einer bildstarken Aktion in Berlin 136.125 Unterschriften an Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundeslandwirtschaftsministerium übergeben. Die Unterzeichner:innen fordern von der Bundesregierung, dass sie konsequent mit „Nein“ stimmt bei der Entscheidung über die weitere Zulassung von Glyphosat in der EU.
Bildstarke Aktion gegen Roundup & Co.
Ein zwei Meter großer Kanister „Roundup“ mit zugeknotetem Schlauch verdeutlichte gestern unsere Botschaft an die deutsche Bundesregierung: Dem Unkrautvernichter Glyphosat muss endlich der Hahn zugedreht werden! Denn Glyphosat und glyphosathaltige Pestizide wie „Roundup“ schaden massiv der Artenvielfalt, sowohl indirekt als auch direkt, wie immer mehr unabhängige Studien beweisen. Dass Glyphosat trotz dieser erwiesenen Mitschuld am Artensterben immer noch der welt-, europa- und deutschlandweit meist eingesetzte Pestizidwirkstoff ist, ist untragbar.
Wir schlossen uns deshalb mit Greenpeace, Slowfood, Eko und dem Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) zusammen und starteten Mitte des Jahres eine Petition unter dem Motto „Artenvielfalt schützen, Glyphosat stoppen!“. Bis zur gestrigen Übergabe der Unterschriften in Berlin nahmen 136.125 Menschen an unserer gemeinsamen Petition teil. Zwei unserer Referentinnen fuhren mit unseren drei neuen Kolleg:innen, die gerade ein freiwilliges ökologisches Jahr im Umweltinstitut absolvieren, in die Hauptstadt und postierten sich zusammen mit den Bündnispartner:innen und einigen Ehrenamtlichen vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Die gesammelten Unterschriften übergaben wir symbolisch durch ein großes Übergabe-Schild an Staatssekretarin Silvia Bender vom Bundeslandwirtschaftsministerium.
Das Umweltinstitut München übergibt mit seinen Bündnispartner:innen 136.125 Unterschriften gegen Glyphosat an Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Bild: Andi Weiland
Wie giftig Glyphosat ist demonstrierte ein Ehremamtlicher durch seine entsprechende Aufmachung. Bild: Andi Weiland
Landwirtschaftsreferentin Vera Baumert schreibt die aktuelle Zahl der Unterschriften der Petition "Artenvielfalt schützen - Glyphosat stoppen!" auf das Übergabeschild. Bild: Andi Weiland
Der extra angefertigte "Roundup"-Kanister mit zugeknotetem Schlauch wird zur Aktion vor's Bundeslandwirtschaftsministerium getragen. Bild: Andi Weiland
Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Bild: Andi Weiland
Staatssekretärin Silvia Bender spricht mit uns über die Zukunft von Glyphosat in Deutschland und der EU. Bild: Andi Weiland
"Ackergifte? Nein Danke!" das Thema geht unsere Kinder und Enkelkinder an. Eines hat uns aktiv bei der Aktion unterstützt.
Staatssekretärin Bender trägt das Übergabe-Schild ins Ministerium. Bild: Andi Weiland
Gruppenfoto vom Team des Umweltinstituts mit Ehrenamtlichen. Bild: Andi Weiland
"Artenvielfalt schützen - Glyphosat stoppen!" Wir vom Umweltinstitut München setzen uns dafür ein, dass Glyphosat in Deutschland und der ganzen EU endgültig verboten wird. Bild: Andi Weiland
Das kam vom Landwirtschaftsministerium zurück
Die Staatssekretärin schien gut informiert über die katastrophalen Auswirkungen von Glyphosat auf die Umwelt und auch unsere menschliche Gesundheit. Zudem teilte sie unsere Meinung, dass es an der Zeit ist für ein Aus des Totalherbizids. Im Zuge der Aktion konnte Bender uns trotz alledem kein deutsches „Nein“ zusichern für die entsprechende Abstimmung. Auch wusste sie keine Antwort darauf, wie genau Deutschland das im Koalitionsvertrag versprochene und in der Pflanzenschutzmittel-Anwendungsverordnung bereits festgeschriebene Glyphosat-Verbot ab dem 1.1.2024 umsetzen kann, sollte Glyphosat weiterhin in der EU zugelassen bleiben. Denn in diesem Falle ist ein nationales Verbot sicherlich schwerer umzusetzen, unter anderem, weil die Herstellerfirmen gegen ein deutsches Glyphosat-Verbot klagen könnten und ungeklärt ist, ob das Verbot in seiner jetzigen Form vor Gericht Bestand hätte.
Was wir fordern
Wir fordern von der deutschen Bundesregierung, dass sie endlich Rückgrat zeigt und in der Abstimmung über die weitere Zulassung von Glyphosat, die voraussichtlich am 12./13. Oktober stattfinden wird, mit „Nein“ stimmt. Die SPD darf sich als stärkste Kraft in der Regierung nicht länger einfach wegducken. Denn als einzige Fraktion hat sie sich bisher in der öffentlichen Debatte stark zurückgehalten – obwohl sich die SPD während der letzten Legislaturperiode entschieden gegen das Ackergift eingesetzt hatte. In den kommenden Wochen bis zur entscheidenden EU-Ausschusssitzung werden wir daher die SPD stärker in die Pflicht nehmen: Wir werden die größte der Koalitionsparteien an ihren früheren klaren Standpunkt und die seitdem hinzugekommenen Erkenntnisse über die Risiken des Totalherbizids erinnern. Die Ampel-Koalition muss ihrer Verantwortung endlich gerecht werden!
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