Im Mai 2025 konnte ein Forscherteam der Universität Tübingen erstmals nachweisen, dass ein gängiger Waschmittelzusatz – das Phosphonat DTPMP – in Kläranlagen chemisch zu Glyphosat umgewandelt werden kann. Auslöser dieser Reaktion ist Mangan im Klärschlamm. Welche Mengen dabei tatsächlich entstehen und in die Umwelt gelangen, ist bislang jedoch nicht bekannt.
Wir stellen zunehmend fest, dass diese Ergebnisse genutzt werden, um die Gefahren des Pestizideinsatzes von Glyphosat zu relativieren. In unserer Arbeit zu Glyphosat als Pestizid möchten wir diese beiden Themen nicht miteinander vermischen. Den möglichen Eintragsweg über Kläranlagen beobachten wir aufmerksam und fordern Politik sowie Hersteller in die Verantwortung, problematische Inhaltsstoffe in Produkten zu verbieten.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher gilt: Achten Sie auf die Inhaltsstoffliste von Waschmitteln. Sind dort bei einem Produkt, auf das Sie nicht verzichten möchten, „Phosphonate“ aufgeführt, fragen Sie beim Hersteller kritisch nach, ob DTPMP enthalten ist – und fordern Sie einen Verzicht auf den schädlichen Zusatzstoff. Umweltfreundliche Alternativen, wie mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnete (Öko-)Waschmittel, kommen ohne Phosphonate aus und sind in mehrfacher Hinsicht die bessere Wahl.