Thermostat richtig einstellen

Das Thermostat ist ein wichtiger Hebel für energieeffizientes Heizen. Was viele nicht wissen: Die Stufen auf den Thermostaten stehen für relativ genaue Temperaturbereiche.

  • Stufe 1: ca. 12 Grad Celsius
  • Stufe 2: ca. 16 Grad Celsius
  • Stufe 3: ca. 20 Grad Celsius
  • Stufe 4: ca. 24 Grad Celsius
  • Stufe 5: ca. 28 Grad Celsius

Wichtig: Eine höhere Stufe lässt den Raum nicht schneller warm werden. Auf Stufe 5 heizen Sie schlicht über den Bedarf hinaus, was unnötig Energie kostet.

Tipp: Drehen Sie Heizungen im Winter nicht komplett ab. Fällt die Raumtemperatur stark ab, benötigt die Heizung später mehr Energie, um wieder aufzuheizen. Eine moderate Absenkung der Raumtemperatur lohnt sich bei längeren Abwesenheiten oder in der Nacht jedoch sehr. Die Räume kühlen nicht aus und Sie sparen trotzdem Heizenergie.

Smarte Thermostate können zusätzlich helfen, indem sie die Temperatur automatisch regeln. Das verhindert unnötiges Durchheizen. Viele Modelle lassen sich per App steuern oder mit Zeitplänen programmieren.

2. Richtige Raumtemperatur finden

Nicht alle Räume benötigen dieselbe Raumtemperatur. Entscheidend für die Raumtemperatur ist die persönliche Behaglichkeit. Es ist allerdings nicht nur klimaschonend und kostensparend, sondern auch gesünder, nicht zu viel zu heizen. Wer es in der Wohnung zu warm hat, neigt dazu, sich weniger zu bewegen. Diese Richtwerte werden häufig empfohlen:

  • Wohnzimmer: circa 20 Grad Celsius
  • Küche: circa 18 Grad Celsius
  • Schlafzimmer: circa 17 Grad Celsius
  • Bad: circa 22 Grad Celsius (nur bei Nutzung)
  • Flur: circa 16 Grad Celsius

Unter 16 Grad Celsius sollte die Temperatur allerdings nicht fallen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Wichtig zu wissen:
Schon ein Grad weniger Raumtemperatur spart durchschnittlich rund sechs Prozent Heizenergie.

3. Heizkörper nicht zustellen

Damit sich die Wärme gut im Raum verteilt, sollten Heizkörper nicht zugestellt oder verdeckt sein – weder durch Möbel noch durch lange Vorhänge. Schon eine nur teilweise verdeckte Heizfläche kann den Verbrauch spürbar erhöhen, weil die Wärme nicht frei zirkulieren kann.

Sinnvoll ist es auch, Heizkörper regelmäßig zu entstauben. Das gelingt zum Beispiel mit einer Heizkörperbürste aus Ziegenhaar oder alternativ auch mit einem starken Gebläse (Föhn mit Kaltluft).

Heizkörper entlüften

Die vermutlich günstigste Energiesparmaßnahme ist das Entlüften von Heizkörpern: Wenn der Heizkörper gluckert oder nur oben richtig warm wird, ist vermutlich Luft im Heizkörper. Das passiert, wenn die im Heizwasser gebundene Luft mit der Zeit ausgast. Mit einem Vierkantschlüssel (erhältlich in jedem Baumarkt) lässt sich diese Luft am entsprechenden Ventil am Heizkörper ablassen. Dadurch funktioniert der Heizkörper besser, es wird schneller warm und Sie sparen Energie, weil die Wärme dort ankommt, wo sie ankommen soll: im zu beheizenden Zimmer.

4. Dichtungen prüfen: kleine Maßnahmen, große Wirkung

Undichte Fenster oder Türen lassen warme Luft entweichen. Selbstklebende Dichtstreifen oder Zugluftstopper kosten wenig und sind schnell angebracht. Sie verhindern kalte Zugluft, die das Temperaturempfinden senkt und dazu verleitet, die Heizung höher aufzudrehen.

Um die Dichtigkeit der eigenen vier Wände zu testen, führen Expert:innen den „blower door test“ durch. Dabei wird mithilfe eines Gebläses ein Unterdruck im Gebäude erzeugt und gemessen, wie viel Luft dann noch fließt. Der Test kostet bei Energieberater:innen üblicherweise ca. 300 Euro, kann aber sehr effektiv die Schwachstellen in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus aufdecken.

5.Richtig lüften statt Wärme verschwenden

Dauerhaft gekippte Fenster kühlen die Wände aus und treiben den Verbrauch in die Höhe. Besser ist mehrmaliges Stoßlüften pro Tag für fünf bis zehn Minuten – besonders morgens und abends.

Um versehentlich gekippte Fenster ausfindig zu machen, gibt es für die Freund:innen von „Smart Home“-Geräten Fensteröffnungssensoren, die einen per App warnen, wenn ein Fenster gekippt ist.

6. Vorlauftemperatur senken

Viele Heizungen laufen mit einer zu hohen Vorlauftemperatur. Das führt dazu, dass unnötig viel Energie verbraucht wird. Es ist daher sehr sinnvoll, die Vorlauftemperatur so weit wie möglich zu senken – natürlich ohne den Wohnkomfort zu beeinträchtigen. Die benötigte Vorlauftemperatur ist von der Außentemperatur abhängig: Je kälter es ist, desto heißer muss die Heizung sein, um die Wohnung warm zu halten. Es wird empfohlen, die benötigte Vorlauftemperatur bei Außentemperaturen um 0 Grad einzustellen. Die Vorlauftemperatur wird dabei am Heizkessel oder an der Wärmepumpe auf einen niedrigen Wert eingestellt und nach und nach so weit zu erhöhen, bis es bei voll aufgedrehten Ventilen in allen Zimmern ausreichend warm wird.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, einen so genannten hydraulischen Abgleich der Heizung durchführen zu lassen. Dabei wird der Durchfluss an Heizkörpern, die näher an der Heizung sind gedrosselt, so dass alle Heizkörper bei minimaler Vorlauftemperatur und minimalem Pumpendruck gleichmäßig warm werden und so die energiesparendste Heizung möglich wird. Die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs ist Pflicht beim Einbau einer neuen (geförderten) Heizung, kann aber auch bei einer Bestandsanlage sehr sinnvoll sein. Den hydraulischen Abgleich lässt man am besten durch ein Fachunternehmen durchführen. Er kostet für ein Einfamilienhaus je nach Anzahl der Heizkörper meist zwischen 600 und 900 Euro. In der Regel amortisiert sich diese Investition über Heizkosteneinsparungen nach wenigen Jahren.

7. Optimale Luftfeuchtigkeit

Trockene Luft wird als weniger warm empfunden als feuchte. Das führt oft dazu, dass Menschen die Heizung höher drehen, obwohl das eigentlich nicht nötig wäre. Eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent sorgt für ein angenehmes Raumklima und lässt Räume wärmer wirken. Dadurch können Sie die Heiztemperatur oft leicht senken, ohne auf Komfort zu verzichten – und sparen ganz nebenbei Heizenergie.

8. Warum Energieeffizienz beim Heizen so wichtig ist – und warum jetzt der Umstieg zählt

Effizient zu heizen bedeutet, Energie bewusst zu nutzen und Verschwendung zu vermeiden. Das spart nicht nur spürbar Heizkosten, sondern reduziert auch die Treibhausgasemissionen, die beim Verbrennen fossiler Energieträger entstehen. Da rund zwei Drittel des privaten Energieverbrauchs auf das Heizen entfallen, ist jeder eingesparte Grad Raumtemperatur und jede vermiedene Kilowattstunde ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Gleichzeitig gilt: Am stärksten entlasten Sie Klima und Geldbeutel langfristig, wenn Sie von fossil betriebenen Heizungen auf erneuerbare Systeme umsteigen. Eine neue Studie des Fraunhofer Instituts, die wir in Auftrag gegeben haben, zeigt: Haushalte mit Gasheizungen müssen sich in den nächsten Jahren auf Mehrkosten von bis zu 4.000 Euro pro Jahr einstellen.

Effizient heizen und auf erneuerbare Energien umsteigen: Beides zusammen bringt uns Schritt für Schritt weg von fossiler Abhängigkeit und hin zu einer klimafreundlichen, zukunftssicheren Energieversorgung.

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