Erst Dunkelflaute, nun bald Solarstrom-Überschuss – derartige Mythen bringen die Gegner:innen der Erneuerbaren Energien aktuell verstärkt in Umlauf. Wie es um die Energiewende in Deutschland Anfang 2025 tatsächlich steht, erfahren Sie in unserem Überblick:

  • Beim Ausbau der aus Photovoltaik (PV) gewonnenen Energie geht es gut voran. 2024 wurde das Ausbauziel sogar übertroffen: 88 Gigawatt (GW) waren geplant, es wurden dann fast 100 GW installierte Leistung. Manche warnen nun vor einem Solarstrom-Überschuss zu Ostern oder Pfingsten – wenn PV-Module nahe am Maximum produzieren und zeitgleich viele Menschen im Urlaub sind und daher besonders viel Strom in das Stromnetz eingespeist wird. Solche Warnungen sind nicht neu: Schon 2011 warnte die Bundesnetzagentur vor einer Überlastung im Stromnetz zu Pfingsten. Expert:innen sehen allerdings kein Problem: es gibt genug abschaltbare Kraftwerke.
  • Bei der Windkraft ist weiterhin viel Aufholpotential, nachdem der Ausbau jahrelang blockiert wurde. Zwar wurden deutlich mehr neue Windräder genehmigt, doch viele wurden bisher nicht in Betrieb genommen. Schlusslicht ist hier Bayern, wo 2024 gerade mal acht Windkraftanlagen installiert wurden. Im flächenmäßig kleineren Bundesland Nordrhein-Westfalen waren es dagegen 156. Windkraftanlagen sind einer der wichtigsten Bausteine der Energiewende, denn Strom aus Windkraft ergänzt den Sonnenstrom insbesondere saisonal sehr gut: Im Winter gibt es mehr Windstrom, im Sommer mehr Sonnenstrom. Windstrom ist außerdem eine der günstigsten und zuverlässigsten Arten, Strom in Deutschland zu produzieren – ganz unabhängig von Gas-, Öl-, oder Kohle-Importen aus anderen Ländern.

 

 

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Im Jahr 2024 haben wir für fossiles Erdgas und Erdöl insgesamt über 50 Milliarden € ausgegeben. Diese Kosten könnten wir volkswirtschaftlich und klimapolitisch deutlich sinnvoller in heimische Erneuerbare-Energien-Anlagen investieren!

  • Für die Energiewende ebenfalls von zentraler Bedeutung ist der Ausbau der Stromnetze: Ein gutes Stromnetz kann Schwankungen der Stromerzeugung durch Sonne und Wind zu einem großen Teil ausgleichen. Auch hier ging es 2024 deutlich voran: Die Bundesnetzagentur meldete Ende letzten Jahres die Genehmigung von 1400 Kilometern neuer Stromleitungen – mehr als doppelt so viele wie 2023. Doch auch beim Ausbau der Stromnetze gibt es nach wie vor Bremser: Insbesondere Bayern spielt hier eine unrühmliche Blockier-Rolle.
  • Besonders erfreulich ist dagegen der Ausbau der Stromspeicher. So wurden 2024 Speicher mit einer Kapazität von fast sechs Gigawattstunden installiert. Die Kapazität ist damit um etwa die Hälfte gestiegen. Der Ausbau der Speicher geht damit deutlich schneller vonstatten als geplant.

Dieser kurze Überblick über einen komplexen Themenbereich zeigt, dass die Energiewende in Deutschland zwar noch einige Baustellen hat – aber insgesamt auf ziemlich gutem Weg ist. Jetzt gilt es den Ausbau der Erneuerbaren weiter antreiben, die Sektoren Wärme und Verkehr schnell zu elektrifizieren – und dabei die Energiesparpotentiale nicht aus den Augen zu verlieren.

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