Das Umweltinstitut experimentiert immer wieder mit neuen Formaten, um Menschen darin zu unterstützen, für Klimaschutz und die Agrar- und Energiewende aktiv zu werden. Am vorigen Samstag organisierten wir in Nürnberg erstmals ein so genanntes Barcamp. Aus unserer Sicht ein voller Erfolg!

Mehr als 50 Menschen aus ganz Bayern trafen sich ganztägig unter dem Titel „Erneuerbare Energie für deine Stadt!“. Am Morgen brachten Teilnehmende Themen ein, die sie interessierten. Daraus entstanden insgesamt 14 Open-Space-Sessions, zusätzlich zu drei Workshops, die Referent:innen des Umweltinstituts vorbereitet hatten.

In drei Phasen debattierten die Teilnehmenden zum Thema Klimawende und Klimakrise, von Wärmepumpe bis Unterschriftensammlung. Im Anschluss wurden die Ergebnisse zusammengetragen und die Teilnehmenden konnten aus den vielen Eindrücken und neuen Impulsen konkrete Pläne schmieden, um die eigene Kampagne voran zu treiben.

Barcamp 2023 in Nürnberg

Eindruck vom Barcamp in Nürnberg

Wie funktioniert der „Open Space“?

Beim Open-Space-Format werden Themen gesammelt, die die Teilnehmenden interessieren und zu denen sie sich gerne austauschen möchten. Viele unserer Teilnehmenden waren bereits in diversen Klimagruppen aktiv. Für sie bot sich auf dem Klimawende-Barcamp eine großartige Gelegenheit, sich inspirieren zu lassen und sich über ihre eigene Stadt hinaus zu vernetzen.

Nach dem Gesetz der zwei Füße, der einzigen Regel im Open Space, bleiben die Teilnehmenden nur so lange in einer Gruppe, wie sie etwas beitragen oder lernen können. Man kann sich also zwischen den verschiedenen Angeboten frei entscheiden, jederzeit aufstehen und den Platz wechseln. So entsteht eine Stimmung, die eher einer stundenlangen Kaffeepause entspricht, was die Kreativität anregen soll.

Vom Gasausstieg und der „Vorletzten Generation“

Den wohl größten Anklang fanden die Pläne zahlreicher Nürnberger:innen, eine Ausstiegskampagne zum von der N-ERGIE (Stadtwerke Nürnberg) betriebenen Gaskraftwerk mit einem Bürgerbegehren anzustoßen. Rund 15 Aktive aus Nürnberg verabredeten sich, an dem Thema dran zu bleiben.

Aber auch die Pläne der „Vorletzten Generation“ wurden äußerst positiv aufgenommen. Die Fürther Gruppe eher fortgeschrittenen Semesters möchte sich gegen die Kriminalisierung der „Letzten Generation“ einsetzen. Mit gewaltfreien Aktionsformen planen sie, die Forderungen der „Letzten Generation“ – ein Tempolimit von 100 km/h, das dauerhafte 9€-Ticket und die Einberufung eines Klima-Bürger:innen-Rates – zu unterstützen. Für das Festkleben seien „ihre Körper wohl nicht mehr gemacht“, so eine Teilnehmerin. Doch durch ihr bürgerliches, seriöses Erscheinungsbild hoffen sie, die Politik endlich zu einer inhaltlichen, sachlichen Diskussion bewegen zu können.

Auch zum Energiesparen und einem alternativen, regionalen und dezentralen Strommarktmodell, zu Klimaklagen und vielen weiteren Themen wurde diskutiert. Dabei entstand beispielsweise die Idee eines Bürgerbegehrens zum Thema Energie sparen.

Neben diesen zahlreichen Diskussionen fand in der Galerie Aktionskunst statt, bei der interaktiv eine nachhaltige Stadt entwickelt, ein übermenschengroßes Earth-Jenga gespielt und aus einem zuvor durch PV aufgeladenen Speicher Popcorn 100 Prozent erneuerbar erzeugt werden konnte. Auch ein Kartenspiel zum Thema Klimakrise und Engagement hatte auf dem Barcamp seine spontane Erstaufführung.

Das nächste Klimawende-Barcamp

Da das Feedback zum Barcamp überwältigend war und die Stimmung nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch unser Team inspiriert hat, werden wir das Experiment wiederholen: Im September planen wir ein zweites Klimawende-Barcamp mit dem Schwerpunktthema „Klimagerechtigkeit“, dann im eng besiedelten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Mehr Informationen erhalten Sie einige Monate vor der Veranstaltung in unserem Newsletter.

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