Stadtwerke raus aus der fossilen Lobby
Stadtwerke sind kommunale Unternehmen und haben somit den Auftrag, der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand nachzukommen und sich aktiv für den Klimaschutz in ihren Gemeinden einzusetzen. Doch gleichzeitig sind mehr als 60 Stadtwerke und 30 regionale Versorgungsunternehmen Mitglied beim Lobbyverband „Zukunft Gas“, der die Interessen der fossilen Industrie vertritt. Deshalb starten wir gemeinsam mit engagierten Bürger:innen eine Kampagne für den Austritt: „Stadtwerke raus aus der fossilen Lobby!“.
Henning Peters · 2 Minuten Lesezeit
Fast drei Viertel aller Mitglieder des Lobbyverbands „Zukunft Gas“ sind Stadtwerke und regionale Versorgungsunternehmen. Gemeinsam zahlen sie kräftig ein: Das inzwischen ausgetretene Stadtwerk Enercity aus Hannover etwa zahlte laut eigenen Angaben 600.000 Euro pro Jahr an den Lobbyverband. Sprechen möchten die Stadtwerke darüber aber nicht so gern: Als das Rechercheteam von Correctiv im Januar 2023 alle Mitglieder zu der Höhe ihrer Mitgliedsbeiträge befragte, bekam es kaum Antworten.
Eine Kampagne für den Austritt
„Es ist höchst problematisch, wenn Bürgerinnen und Bürger über ihre Gasrechnung die Lobbyarbeit für klimaschädliche und absehbar teure Gasgeschäfte mitfinanzieren“, findet Christina Deckwirth, Sprecherin von Lobbycontrol, und fordert die Stadtwerke auf, auszutreten. Wir wollen diese Forderung in die Stadtgesellschaften, die Kommunalpolitik und die Lokalpresse tragen und bereiten dafür derzeit eine Kampagne vor. Gemeinsam mit engagierten Bürger:innen vor Ort wollen wir dort, wo die Kund:innen der Stadtwerke sind, Aufmerksamkeit auf das Thema lenken. Kommunale Unternehmen sollten sich nicht vor den Karren der fossilen Industrie spannen lassen!
Falls Sie in einer der Gemeinden wohnen, wo ein Stadtwerk Mitglied bei „Zukunft Gas“ ist, oder Menschen an diesen Standorten kennen, melden Sie sich gern bei uns: klimawende@umweltinstitut.org . Gemeinsam können wir viel bewegen!
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