Jahr für Jahr entweichen im Hamburger Hafen rund 1,3 Millionen Tonnen klimaschädlicher Emissionen – verursacht durch das Insektengift Sulfurylfluorid (SF-Gas), das beim Export von Holz eingesetzt wird. Obwohl das Gas 7.500 Mal klimaschädlicher als CO2 ist, wird es nach seinem Einsatz ungehindert in die Atmosphäre entlassen. Dabei ist die absichtliche Freisetzung seit mehr als einem Jahr per EU-Verordnung verboten, sofern sie nicht technisch notwendig ist. Sollte SF dennoch freigesetzt werden, müssen Anwender:innen die Gründe dafür dokumentieren. Wir haben bei der Hamburger Umweltbehörde nachgefragt, ob dies auch passiert, und so Bewegung in die Sache gebracht. Dank unseres Nachhakens müssen die Unternehmen jetzt erklären, warum sie das Gas weiterhin verwenden.

aktuelle meldungen 2025 februar antwort bukea sulfi c joerg farys

In Schutzkleidung steht ein Mensch vor einem mit Holzstämmen gefüllten Hochseecontainer. Austretender Rauch symbolisiert die Begasung mit dem klimaschädlichen SF-Gas

Mit einer Umweltinformationsanfrage, die wir gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe gestellt haben, wollten wir von der Hamburger Umweltbehörde BUKEA wissen, ob diese tatsächlich die Gründe der Firmen, die SF-Gas anwenden, kontrollieren.  Nachdem die Behörde zunächst einräumte, bisher keine entsprechende Schritte unternommen zu haben, forderte sie nun auf unseren Druck hin die geforderte Dokumentation bei den Begasungsfirmen ein. Die Firmen müssen nun darlegen, warum sie SF-Emissionen für technisch und wirtschaftlich notwendig erachten und sich für den enormen Klimaschaden rechtfertigen. Das ist ein wichtiger erster Schritt hin zu mehr Klimaschutz im Holzexport!

Alternative Verfahren sind möglich

Durch unsere Umweltinformationsanfrage wissen wir nun: In Hamburg sind insgesamt 18 Firmen an der Begasung von Exportholz beteiligt, einige arbeiten dabei mit externen Dienstleistern zusammen.  Die meisten Firmen geben in ihrer Begründung an, dass es keine Abgasfilteranlagen für SF-Gas  auf dem Markt gebe. Manche Firmen erwähnen zwar alternative Verfahren wie die Hitzebehandlung und Unterwasserbehandlung, nutzen diese aber aufgrund logistischer Hürden und höherer Kosten nicht. Die Klimafolgeschäden durch Sulfurylfluorid sind in diese Rechnung jedoch nicht eingepreist. Für echten Klimaschutz brauchen wir mehr Ambitionen in allen Bereichen –  auch im Holzexport!

Deswegen kämpfen wir weiter bis der Einsatz von des SF-Gases endlich verboten wird.

Unterstützen Sie unser Engagement gegen Pestizide

Hintergründe zum Thema

Mehr Informationen zum Klimagift

Themenseite

Auf unserer Themenseite erfahren Sie alles über das Klimagift Sulfurylfluorid, wofür es eingesetzt wird und welche Alternativen es gibt.

Mehr lesen

Her mit den Daten: Pestizideinsätze offenlegen!

Mitmach-Aktion

Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass künftig jede:r mit wenigen Klicks die Pestizideinsätze auf den Äckern in der Umgebung einsehen kann.

Mehr lesen

Weitere Meldungen rund um das Thema Klima

Diese fünf Länder treiben die Energiewende voran

Energie und Klima

– Während Deutschland bei der Energiewende auf die Bremse drückt, setzen andere Länder auf volle Kraft: Von Wind- und Solarenergie über Batteriespeicher bis zur E-Mobilität zeigen dies fünf Beispiele aus aller Welt, wie eine klimafreundliche Zukunft gelingt.

Diese fünf Länder treiben die Energiewende voran

Gaskraftwerke statt Klimaschutz: Wirtschaftsministerin Reiche bremst die Energiewende

Energie und Klima

– Neue Gaskraftwerke, weniger Erneuerbare, Klimaschutz „überbetont“: Seit ihrem Amtsantritt lässt Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kaum eine Gelegenheit aus, den Kurs der Energiewende zu bremsen – und damit der fossilen Industrie in die Karten zu spielen. Jetzt hat sie eine Studie in Auftrag gegeben, die ihre Pläne stützen soll. Dabei ist längst klar, was die Energiewende in Deutschland wirklich voranbringen würde.

Gaskraftwerke statt Klimaschutz: Wirtschaftsministerin Reiche bremst die Energiewende

EU-Trump-Deal: 750 Milliarden für fossile Energie statt Klimaschutz

Energie und Klima

– Die EU und USA haben im von Trump angezettelten Zollstreit abgemacht: Für gigantische 750 Milliarden US-Dollar soll die EU fossile Brennstoffe aus den USA kaufen. Statt absurden klimaschädlichen Deals brauchen wir mehr Energieunabhängigkeit!

EU-Trump-Deal: 750 Milliarden für fossile Energie statt Klimaschutz
Zurück nach oben