Froggy im Einsatz: Protest gegen Pestizide in Schutzgebieten
Dass bedrohte Tiere und Pflanzen nicht einmal in geschützten Gebieten vor Ackergiften sicher sind, ist angesichts des massiven Artensterbens ein Skandal. Vergangene Woche protestierten wir deshalb in Berlin mit einer Aktion vor dem Bundesrat gegen den Einsatz von Pestiziden in Schutzgebieten. Mit dabei war auch unser Kampagnenmaskottchen Froggy der Laubfrosch.
Veronika Feicht · 2 Min. Lesezeit
Giftige Pestizide und Schutzgebiete – das passt nicht zusammen! Und doch dürfen in den meisten Schutzgebieten in Deutschland Pestizide ausgebracht werden. Nicht einmal in den besonders streng geschützten Naturschutzgebieten ist der Gifteinsatz grundsätzlich verboten. Das ist ein großes Problem, denn viele Arten stehen aufgrund des hohen Pestizideinsatzes in der industriellen Landwirtschaft unter massivem Druck. Sie benötigen dringend Rückzugsorte, an denen sie vor dem Einfluss dieser Gifte sicher sind.
Damit Schutzgebiete endlich sichere Orte für bedrohte Tiere und Pflanzen werden, brachten wir vergangenen Freitag die Auswirkungen des Gifteinsatzes in geschützten Gebieten vor die Türen der Politik in Berlin. Anlass war die Abstimmung des Bundesrats über eine Verordnung, die unter anderem den Pestizideinsatz in Schutzgebieten regelt. Mit unserer Aktion wollten wir den Regierungsmitgliedern vor ihrer Plenarsitzung klarmachen, wie es bedrohten Arten in vermeintlich geschützten Gebieten ergeht, wenn dort Pestizide gespritzt werden dürfen.
Froggy zieht vor den Bundesrat
Mit von der Partie war auch unser Kampagnenmaskottchen Froggy der Laubfrosch. Froggy versammelte sich gemeinsam mit mehreren Artgenossen in einem „Schutzgebiet“, wo er symbolisch mit „Pestiziden“ besprüht wurde. Mit dieser Szenerie, an der die Mitglieder des Bundesrats auf dem Weg zur Plenarsitzung vorbeigehen mussten, machten wir darauf aufmerksam, dass Laubfrösche und andere bedrohte Arten – selbst in Schutzgebieten – nicht vor giftigen Pestiziden sicher sind. Froggy und die anderen Frösche wurden dabei von Demonstrant:innen unterstützt, die Schilder mit der Aufforderung „Kein Gift in Schutzgebieten!“ hochhielten.
Erste Erfolge im Kampf gegen Ackergifte
Zwar stimmte der Bundesrat an diesem Tag leider nicht für die von uns geforderten Verschärfungen für den Pestizideinsatz in Schutzgebieten. Doch wir konnten trotzdem einen kleinen Erfolg verbuchen: Die Landesregierungen in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen hatten versucht, Lockerungen für die Regeln zum Glyphosateinsatz in Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten zu erreichen. Dafür gab es aber keine Mehrheit, und auch in Naturschutzgebieten bleibt Glyphosat verboten. Doch damit geben wir uns natürlich nicht zufrieden: Wir werden uns weiterhin für ein umfassendes Pestizidverbot in Schutzgebieten stark machen!
Kämpfen Sie mit uns gegen Pestizide in Schutzgebieten!
Schon ein kleiner Betrag kann Großes bewirken. Spenden Sie und finanzieren Sie unseren Kampf gegen Pestizide in Schutzgebieten. Jede Spende hilft!