Agrarlobbyminister verhindert!

Beinahe wäre einer der führenden Agrarlobbyisten Deutschlands Landwirtschaftsminister geworden. Doch dank des Protests von fast 100.000 Menschen konnten wir diese Ernennung verhindern.

Ein Minister für die Agrarindustrie? Nicht mit uns!

Als sich Anfang 2025 die schwarz-rote Regierung bildete, brachte die CSU eine brisante Personalie ins Spiel: Wäre es nach Markus Söder gegangen, wäre Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands und Vizepräsidenten des Deutschen Bauernverbands, Bundesminister für Landwirtschaft geworden. Das konnten und wollten wir nicht zulassen.

Warum Felßner untragbar war:

Dass Günther Felßner für dieses Amt absolut ungeeignet ist, war uns sofort klar. Denn ein Bauernverbandschef an der Spitze des Landwirtschaftsministeriums würde sicherlich nicht die Interessen der Allgemeinheit vertreten, sondern einseitig diejenigen der Agrarlobby – auf Kosten von Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz. Noch dazu kam: Felßner leugnet wissenschaftliche Fakten. So behauptete er wiederholt, dass Pestizide keine Gefahr für die Artenvielfalt seien und Fleischkonsum dem Klima nicht schade. Doch selbst damit nicht genug: Söders Lieblingskandidat für das Ministeramt war ein verurteilter Umweltstraftäter. Felßner hatte von seinem eigenen Hof aus jahrelang kontaminierte Abwässer in ein Wasserschutzgebiet geleitet und war dafür von einem Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Schnell, laut, wirksam: Unser Protest zeigte Wirkung

Unser Erfolg: Kein Ministeramt für die Agrarlobby

Zwei Wochen nach dem Start unserer Eil-Aktion verkündete Günther Felßner schließlich auf einer Pressekonferenz des Bayerischen Bauernverbands seinen Rücktritt von der Kandidatur für das Ministeramt. Öffentlich begründete er diesen Schritt mit einer Protestaktion von Tierschutzaktivist:innen, die am Tag zuvor auf seinem Hof stattgefunden hatte und in die das Umweltinstitut nicht involviert war. Doch für uns ist klar, dass vor allem der schwindende Rückhalt in der eigenen Partei Felßner zum Rückzug bewogen hat. So berichtete es zum Beispiel auch die Süddeutsche Zeitung.

In jedem Fall werten wir den Rückzug des Bauernverbandspräsidenten als klares Signal dafür, dass auch die Agrarindustrie nicht einfach einen Minister durchdrücken kann. Unsere Aktion hat gezeigt: Wenn viele gemeinsam ihre Stimmen erheben, können wir politische Entscheidungen beeinflussen! Wir danken allen, die sich unserem Protest angeschlossen und bei unserer Aktion mitgemacht haben.

Unterstützen Sie unseren Einsatz für Umwelt, Klima und Verbraucher:innen!

Ihre Spende ermöglicht es uns, auch in Zukunft schnell und entschlossen auf politische Fehlentscheidungen reagieren zu können.

Aktuelle Meldungen

Landwirtschaft im Hitzestress: Neue Wege in der Klimakrise

Landwirtschaft

– Rekordhitze, anhaltende Dürre, Starkregen – die Klimakrise trifft unsere Landwirtschaft mit voller Wucht. Allein im ersten Halbjahr 2025 erlebte Deutschland das trockenste Halbjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Landwirtschaft im Hitzestress: Neue Wege in der Klimakrise

Glyphosat: Noch krebserregender als gedacht!

Landwirtschaft

– Eine neue Langzeitstudie des Ramazzini-Instituts zeigt: Glyphosat ist auch in geringen Dosen krebserregender als gedacht.

Glyphosat: Noch krebserregender als gedacht!

Patent auf Tomaten: Umweltinstitut erhebt Einspruch

Landwirtschaft

– Der Saatgutkonzern Vilmorin hat ein Patent auf herkömmlich gezüchtete Tomaten erhalten. Laut EU-Patentrecht ist das verboten. Wir haben gemeinsam mit dem Bündnis No Patents On Seeds Einspruch gegen das Patent eingelegt.

Patent auf Tomaten: Umweltinstitut erhebt Einspruch
Zurück nach oben