Nach der Tschernobyl-Katastrophe wurde die Bevölkerung durch Fehlinformationen, Leugnung von Gesundheitsgefahren und unzureichenden Handlungsempfehlungen durch die Behörden zutiefst verunsichert. Seit 1986 steht das Umweltinstitut daher für unabhängige und kompetente Messung von Radioaktivität in der Umwelt und Lebensmitteln.
Wie hoch ist die radioaktive Belastung? – Wir messen nach!
Die Radioaktivität aus Tschernobyl hält sich in kontaminierten Wäldern und geht über die Jahrzehnte nur langsam zurück. In Deutschland betrifft dies insbesondere Gegenden in Südbayern. Da ein erneuter schwerer Atomunfall nicht ausgeschlossen ist, halten wir unser Messprogramm aufrecht.
Im April 1986 ereignete sich im Atomkraftwerk Tschernobyl der bisher größte und folgenschwerste Unfall in der Geschichte der sogenannten friedlichen Nutzung der Atomenergie. Aufgrund von Fehlinformationen, Leugnung von Gesundheitsgefahren und unzureichenden Handlungsempfehlungen von Seiten der Behörden war die Bevölkerung damals zutiefst verunsichert. Dies war die Geburtsstunde des Umweltinstituts.
Seit der Tschernobyl-Katastrophe messen wir unabhängig und kompetent die radioaktive Belastung von Lebensmitteln und der Außenluft und geben die Informationen und Empfehlungen an die Bevölkerung weiter. Zwar hat sich die öffentliche Informationskultur seit Tschernobyl deutlich verbessert, aber Atomenergie ist noch lange nicht Geschichte. Und solange es Atomkraftwerke und andere nukleare Anlagen gibt, kann es zu schweren Unfällen mit radioaktiver Freisetzung kommen. Als zivilgesellschaftliches Institut ist es uns daher wichtig, Informationen von Behörden und Nuklearindustrie unabhängig beurteilen zu können.
Seit Tschernobyl überwachen wir als unabhängige Messstelle rund um die Uhr die Radioaktivität in der Münchner Außenluft und veröffentlichen die Ergebnisse täglich.
Das Umweltinstitut bietet außerdem nuklidspezifische gammaspektroskopische Messungen von künstlicher Radioaktivität in Lebensmitteln oder anderen Umweltproben an. Im Rahmen von Forschungsprojekten führen wir Sondermessungen durch. Kostenlose Messungen von Pilzen, Waldbeeren und Wild werden von August bis Oktober angeboten. Dieses Angebot richtet sich an Privatpersonen. Proben können dafür einfach zusammen mit dem ausgefüllten Probenblatt flüssigkeitsdicht verpackt eingesendet oder zu unseren Öffnungszeiten abgegeben werden. Die anonymisierten Messergebnisse veröffentlichen wir.
Radioaktivität in der Außenluft
Messprojekt
Solange Nuklearanlagen in Betrieb sind, kann es auch zu Unfällen und der Freisetzung großer Mengen von Radioaktivität kommen. Unsere Messdaten zur Radioaktivität in der Luft veröffentlichen wir daher tagesaktuell.
Wie hoch ist die radioaktive Belastung von Pilzen und Waldprodukten nach der Tschernobyl-Katastrophe? Die Messergebnisse des Umweltinstituts finden Sie hier.
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