Doch nun droht die massive Verwässerung der geplanten Anti-SLAPP-Richtlinie bis hin zur völligen Bedeutungslosigkeit. Denn bevor die Richtlinie verabschiedet werden kann, muss der Europäische Rat, also die Vertretung der Regierungen aller EU-Länder, zustimmen. Viele Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, hegen jedoch Vorbehalte gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Maßnahmen gegen SLAPPs. Daher hat der Europäische Rat jetzt einen Kompromissvorschlag für die Anti-SLAPP-Richtlinie präsentiert, der in dieser Form auf keinen Fall verabschiedet werden darf! Denn entscheidende Schutzmaßnahmen für SLAPP-Betroffene wurden gestrichen und die Anwendung der Richtlinie so weit eingeschränkt, dass sie kaum eine Wirkung hätte.
Deswegen haben wir gemeinsam mit unseren Verbündeten an den deutschen Justizminister Marco Buschmann geschrieben und gegen die Änderungen protestiert. Wir fordern: Die deutsche Bundesregierung muss endlich ihre Blockadehaltung aufgeben und sich für für ein gutes und wirksames europäisches Anti-SLAPP-Gesetz stark machen, wie im Koalitionsvertrag versprochen!