Gasausstieg: Der Weg in eine klimafreundliche und sichere Zukunft

Nach den Fortschritten der letzten Jahrzehnte in der Energiewende ist es Zeit, den nächsten großen Schritt zu gehen und aus dem fossilen Gas auszusteigen. Die klimaneutralen Alternativen für unsere Heizungen sind schon da.

Gasausstieg: Die nächste Etappe der Energiewende

Der deutsche Energiemix wird immer grüner. Atomenergie spielt darin keine Rolle mehr und auch Kohleverstromung gehört schon bald der Vergangenheit an. Auch fossiles Gas hat mit den nationalen Klimazielen ein Ablaufdatum. Aktuell spielt Gas noch eine zentrale Rolle, wenn es um Wärme geht. Das muss sich schnell ändern, denn fossiles Gas trägt nicht nur zur Klimakrise bei, sondern kann auch zur Kostenfalle für Verbraucher:innen werden.

Das steht im Gesetz

Im Rahmen des Europäischen Green Deals haben die 27 EU-Mitgliedstaaten vereinbart, die EU bis 2050 auf den Pfad der Klimaneutralität zu bringen. Deutschland hat mit den verbindlichen nationalen Klimazielen einen ambitionierteren Standard gesetzt und will schon bis 2045 klimaneutral werden. In beiden Fällen bedeutet dies ein Ende für das fossile Gas. Um dies umzusetzen, hat die Bundesregierung im Gebäudeenergiegesetz erste Regelungen erlassen. So wird ab spätestens Mitte 2028 die Nutzung von mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energien für alle neuen Heizungen verbindlich. Zudem werden mit dem Wärmeplanungsgesetz erstmals alle Städte und Gemeinden in Deutschland dazu verpflichtet, bis spätestens 2028 einen Wärmeplan vorzulegen. Dieser Plan soll darlegen, wie sie ihre Wärmeversorgung bis 2045 klimaneutral gestalten wollen.

Gaslobby bremst uns mit teuren Scheinlösungen aus

Doch nicht alle arbeiten an einer klimaneutralen und sicheren Zukunft. Die Gaslobby hält an ihrem fossilen Geschäftsmodell fest und versucht mit allen Mitteln, den Gasausstieg zu verzögern. So propagiert sie Wasserstoff als vermeintliche Alternative zum fossilen Gas, um die Gasnetze länger am Leben erhalten zu können. Die Machenschaften der Gaslobby haben wir in unserer Kampagne zum Lobbyverband „Zukunft Gas“ aufgedeckt und uns erfolgreich dagegengestellt. Denn eins steht fest: Wasserstoff wird für die flächendeckende Wärmeerzeugung in Haushalten keine Lösung sein – die Wissenschaft ist sich einig, dass er noch lange Zeit zu knapp und zu kostspielig bleiben wird. Auch vor weiteren Gasförderungen inmitten der Klimakrise schreckt die Gaslobby nicht zurück. So soll am Ammersee im kleinen Ort Reichling im Landkreis Landsberg am Lech durch das Unternehmen GenoxGas ein neues Gasfeld erschlossen werden – mit allen Risiken, von lokalen Beben bis hin zu Eintragungen giftiger Chemikalien ins Grundwasser. Auch hier intervenieren wir gegen das fossile „Weiter so“.

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Fossiles Gas hat keine Zukunft. Auch in Berlin stellten wir uns dem „Weiter so“ der Gaslobby entgegen. Während sich vom 9. bis 12. Dezember 2024 die internationale Gasbranche im Hotel Adlon traf, um über die Zukunft fossiler Energien zu beraten, gingen wir mit Hunderten von Menschen auf die Straße. Gemeinsam setzten wir ein starkes Zeichen für eine sichere und klimagerechte Zukunft.

Kostenfalle Gas

Wenn wir uns von den Scheinlösungen der Gaslobby blenden lassen, kann es schnell teuer werden. Bereits ab 2024 könnten die Gaspreise durch gestiegene CO2-Preise und Netzentgelte deutlich anziehen. Ein verzögerter Gasausstieg kann dabei zur Kostenfalle werden, denn je weniger Haushalte Gas nutzen, desto teurer wird es für die im Gasnetz Verbleibenden. Wer jetzt noch in eine Gasheizung investiert oder den Umstieg zu lange aufschiebt, geht ein hohes Risiko ein und zahlt schon bald höhere Preise. Die Entscheidung für eine Gasheizung bedeutet also nicht nur kurzfristig hohe Betriebskosten, sondern auch eine langfristige Abhängigkeit von immer teuer werdendem Gas und hohe Wechselkosten. Umgekehrt sind Wärmepumpen schon heute durch staatliche Förderungen eine günstige und zukunftssichere Alternative. Lassen wir uns nicht von der Gaslobby in die Kostenfalle locken!

Wärmepumpe und Gasheizung im Kostenvergleich

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz vergleicht die Anschaffungskosten von Wärmepumpen und Gasheizungen sowie die Förderung und Finanzierung. Zudem betrachtet sie die Kosten des laufenden Betriebs und kommt zu einem klaren Urteil: In der Gesamtbilanz sieht die Verbraucherzentrale die Wärmepumpe im Vorteil gegenüber einer Gasheizung. Die höheren Anschaffungskosten der Wärmepumpe im Vergleich zur Gasheizung werden durch aktuelle Förderungen von bis zu 70 Prozent abgemildert. Im laufenden Betrieb ist die Wärmepumpe kostengünstiger und gleicht die höheren Anschaffungskosten nach zehn bis 15 Jahren aus. Nach diesem Zeitraum ist die Wärmepumpe billiger als die Gasheizung. Gasheizungen sind zudem mit deutlichen Risiken verbunden: Durch steigende CO2-Preise, steigende Netzentgelte, sinkende Zahlen an Haushalten im Gasnetz sowie Mindestquoten für Biogas können sie zur Kostenfalle werden.

Gemeinsam für den Gasausstieg

Der Gasausstieg ist unsere nächste große Aufgabe als Gesellschaft auf dem Weg zu einer klimaneutralen und sicheren Zukunft. Viel haben wir schon geschafft. Doch wie beim Atom- und Kohleausstieg braucht es jetzt wieder Druck von uns allen, um den nächsten großen Schritt der Energiewende zu gehen. Das Umweltinstitut hilft dabei tatkräftig mit: Wir bringen das Thema Gasausstieg in die Kommunen und unterstützen kommunale Entscheidungsträger:innen. Wir sorgen dafür, dass die Verbraucher:innen von ihren Netzbetreibern frühzeitig und ausreichend informiert werden und nicht in die Kostenfalle der Gaslobby tappen. Wir setzen uns dafür ein, dass Bürger:innen beim Heizungswechsel nicht allein gelassen werden und beraten lokal Engagierte, die das Thema in ihrer Kommune voranbringen wollen. Lassen Sie uns dabei keine kostbare Zeit verlieren und gemeinsam den Gasausstieg angehen.

Unsere Forderungen:

  • Neue Investitionen in die Erweiterung der Gasverteilnetze vermeiden
  • Planungssicherheit und Transparenz für Bürger:innen schaffen
  • Sinnvolle Verknüpfung mit der kommunalen Wärmeplanung

Gut zu Wissen

In der Energiewende ist schon viel passiert. Doch um nun auch schnell aus dem Gas auszusteigen, müssen wir die Fallstricke und Irrwege der Gaslobby im Blick behalten. Warum Wasserstoff keine Alternative für die private Heizung ist, wie die Gaslobby versucht, ihr Gasnetz über die Stadtwerke zu erhalten, und warum Fracking ein Klimakiller ist, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

Irrweg Wasserstoffheizungen

Themenseite

Die Gasbranche propagiert Wasserstoff für den großflächigen Einsatz in Heizungen. Warum das keine Gute Idee ist, erläutern wir hier.

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Klima- und umweltkiller Frackinggas

Themenseite

Warum Fracking das Gasnetz nicht retten wird und welche Gefahren es für Klima und Umwelt birgt, erfahren Sie hier.

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Stadtwerke raus aus der Gaslobby

Kampagnenseite

Mit Lobbyarbeit versucht die Gasindustrie, uns an fossiles Gas zu binden. Wir haben ihre Machenschaften aufgedeckt.

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