Neue Studien bestätigen Risiken von Glyphosat
Kürzlich erschienene wissenschaftliche Studien über Glyphosat und glyphosathaltige Ackergifte bestätigen einmal mehr die Gefährlichkeit des Totalherbizids. Umso wichtiger ist es, dass Glyphosat dieses Jahr auf EU-Ebene keine erneute Zulassung erhält.
Sophia Guttenberger · 2 Minuten Lesezeit
Glyphosat schädigt Nützlinge
Florfliegen sind wichtige Nützlinge in häuslichen Gärten und in der Landwirtschaft. Denn die gefräßigen Larven der Florfliegen haben unter anderem Blattläuse auf dem Speiseplan. Eine aktuelle Studie mit Florfliegen zeigt nun: Wenn die Larven das glyphosathaltige Mittel „Roundup“ aufnehmen, werden sie massiv in ihrer Entwicklung beeinträchtigt und die Todesrate steigt stark an. Es ist davon auszugehen, dass auch andere Insektenarten auf diese Weise auf Roundup reagieren – und dass ähnliche gylphosathaltige Mittel ebenso schädlich sind.
Somit trägt Glyphosat direkt zum Insektensterben bei. Und das, obwohl Glyphosat als Unkrautvernichter eigentlich keine Insekten schädigen sollte.
Erneut bestätigt: Glyphosat erzeugt Krebs
Zudem haben Wissenschaftler:innen knapp hundert Studien über die schädigende Wirkung von Glyphosat auf unser Erbmaterial, die DNA, in einer Metastudie ausgewertet. Dabei kommen sie zu dem Schluss: Glyphosat ist krebserregend.
Sie bekräftigen damit die Einschätzung der Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Glyphosat bereits 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft hat.
Eine weiteres Studien-Review zeigt außerdem deutliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Glyphosat oder glyphosathaltigen Mitteln und neurologischen Erkrankungen. Glyphosat steht demnach im Verdacht, die Gehirne von Säugetieren und damit Menschen zu schädigen und in der Folge Krankheiten wie zum Beispiel Parkinson mit zu verantworten.
Für uns bestätigt sich also einmal mehr:
Glyphosat schadet Mensch, Tier und Umwelt massiv und muss endlich vom Acker!
Auf welchem Stand befindet sich das Zulassungsverfahren?
Doch wie geht es weiter mit Glyphosat in Europa und in Deutschland? Die derzeitige EU-Zulassung für Glyphosat endet am 15. Dezember 2023. Noch haben die Behörden, die für die Bewertung des Wirkstoffs zuständig sind, ihre Schlussfolgerungen nicht bekanntgegeben. Erwartet wird der Bericht im Juli 2023. Im Anschluss daran wird die EU-Kommission ihre eigene Bewertung veröffentlichen und eine Empfehlung abgeben. Diese Empfehlung könnte im Sommer oder im Herbst dieses Jahres an die EU-Mitgliedstaaten gehen, die dann über die Wiederzulassung des Ackergifts abstimmen werden.
Wie ist die Situation in Deutschland?
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung steht: „Wir nehmen Glyphosat bis Ende 2023 vom Markt.“ Selbst wenn Glyphosat in der EU eine erneute Zulassung erhält, so soll dessen Anwendung in Deutschland also künftig verboten sein. Bis heute wurde jedoch kein konkreter Plan für die Umsetzung des Verbots vorgelegt.
Wir werden also weiterhin Druck machen, damit das angekündigte Verbot auch konsequent umgesetzt wird! Zudem fordern wir von der Bundesregierung, dass sie auf EU-Ebene gegen die Wiederzulassung stimmt.
Wichtige Hintergrundinformationen über das weltweit meist verkaufte Pflanzengift Glyphosat finden Sie hier!
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