Landessammelstelle Leese, Niedersachsen
In Leese, 45 Kilometer nordwestlich von Hannover, betreibt die Braunschweiger Firma Eckert und Ziegler im Unterauftrag für das Land Niedersachsen die Landessammelstelle. Seit Jahren lagert der Müll dort zusammengepfercht in alten Bunkeranlagen. Vor wenigen Jahren wurden Blähfässer entdeckt. Manche Fässer in der untersten Lage waren vom Gewicht der darüber gestapelten Fässer schon eingedrückt. Wenn die Fässer dabei undicht werden droht die Kontaminierung der Umgebung mit dem radioaktiven Inhalt. Die Sanierung zieht sich seit Jahren hin.
Der Pachtvertrag für das Atommülllager ist für 2030 gekündigt. 2028 sollen die Fässer abtransportiert werden, um genügend Zeit zu haben, das Gebäude freizumessen. Wohin der Atommüll dann kommt, bleibt unklar. Das zuständige Niedersächsische Umweltministerium sieht darin kein Problem. Der Müll könne im Schacht KONRAD eingelagert werden – doch KONRAD wird 2028 nicht in Betrieb sein. Zudem braucht es Zeit, die Abfallgebinde für eine Einlagerung in ein Bergwerk zu „konditionieren“, also zum Beispiel in Container zu verpacken. Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie kurzsichtig die Atomaufsicht in Deutschland agiert.