Kein Fracking unter dieser Nummer

Mit einer inszenierten Probebohrung vor dem Bundesumweltministerium machen wir Dampf gegen Fracking

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Fracking: Gefahr für Wasser und Klima

Öl und Gas wird immer knapper. Weltweit wird damit eine umstrittene Fördermethode immer attraktiver: das Hydraulic Fracturing, kurz Fracking. Dabei werden giftige Chemikalien unter hohem Druck in den Boden gepresst, um das Gestein aufzusprengen. Zu den Risiken gehören künstliche Erdbeben, Methanleckagen, Luftverschmutzung, ein hoher Wasserverbrauch und die Gefahr der Kontamination von Gewässern.

Im Jahr 2013 wurde Fracking auch in Deutschland zu einem großen Streitthema, nachdem einige Energiekonzerne Probebohrungen angekündigt und teilweise auch durchgeführt haben.

Probebohrung im Berliner Regierungsbezirk

Mit einer großangelegten Infokampagne machten wir die Bevölkerung noch im gleichen Jahr auf die Risiken aufmerksam und starteten eine erste Unterschriften-Aktion mit der Forderung nach einem vollständigen Frackingverbot, an der sich bis Ende 2013 bereits 50.000 Menschen beteiligten.

Doch als die damaligen Minister:innen Barbara Hendricks (Umwelt) und Sigmar Gabriel (Wirtschaft) im Juni 2014 Eckpunkte für einen Gesetzesentwurf vorlegten, wurde klar, dass die Große Koalition beabsichtigte, Fracking auch in Deutschland umfassend zu ermöglichen. Dies nahmen wir zum Anlass, unsere Fracking-Kampagne zu intensivieren.

Im Herbst 2014 konnten wir gemeinsam mit Campact, dem BUND sowie dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mehr als 660.000 Unterschriften an Ministerin Hendricks überreichen. Eine inszenierte Fracking-Probebohrung vor dem Ministerium sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit. In der Folge berichteten zahlreiche Medien über das geplante Fracking-Gesetz und den Protest dagegen – Spiegel Online platzierte das Thema sogar auf der Titelseite.

Referentin des Umweltinstitut München interviewed Sprecherin zu Fracking und ist von Demonstrant:innen umgeben. Referentin des Umweltinstitut München interviewed Sprecherin zu Fracking und ist von Demonstrant:innen umgeben.

Unterschriftenübergabe für ein Fracking-Verbot an die damalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks

Wir konfrontieren Abgeordnete mit dem Willen ihrer Wähler:innen

Mit unserer Kritik konfrontierten wir Frau Hendricks auch noch bei weiteren Gelegenheiten, so zum Beispiel mit einer Protestaktion auf der internationalen Wassermesse 2015 in Berlin.

Mit weiteren Online-Aktionen ermöglichten wir Bürger:innen, die Abgeordneten ihres Wahlkreises zum Thema Fracking zu kontaktieren. Zehntausende Anfragen wurden per Email über unser Tool an die Mitglieder des Bundestags verschickt. Später starteten wir außerdem eine Telefon-Aktion unter dem Motto „Kein Fracking unter dieser Nummer“, bei der sich Wähler:innen per Telefon bei ihren Abgeordneten nach ihrer Position zu dem Thema erkundigen konnten. Im persönlichen Gespräch bestätigten uns Bundestagsabgeordnete, dass dieser vehemente Einspruch ihrer Wähler:innen bewirkte, dass sie sich für eine stärkere Einschränkung von Fracking einsetzten.

Bundestag schränkt Fracking stark ein

Unser kontinuierlicher Einsatz für ein Fracking-Verbot sorgte für Unruhe in den Regierungsfraktionen. Die erste Lesung des Fracking-Gesetzes im Bundestag wurde wegen großer Unstimmigkeiten kurzfristig abgesagt. Der Gesetzesentwurf wurde kurz vor der Abstimmung im Sommer 2016 noch an wesentlichen Stellen nachgebessert. Wir erreichten ein vollständiges Verbot des besonders umweltschädlichen Schiefergasfrackings und starke Einschränkungen für das Fracking im Sandstein.

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