Demo-Erfahrungsbericht: „Wir haben es satt“ 2024
Moritz Fischer absolviert gerade ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim Umweltinstitut München. Am vergangen Samstag war er bei der großen „Wir haben es satt“-Demo in Berlin dabei. Hier berichtet er von seinen Eindrücken und Erfahrungen:
Moritz Fischer
Hallo, ich heiße Moritz und verbringe mein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Umweltinstitut München. Dort beschäftige ich mich unter anderem mit dem Einsatz von Pestiziden und dem Artensterben. Themen, die auch auf der jährlichen „Wir haben es satt“-Demo in Berlin eine große Rolle spielen. Gemeinsam mit 8000 Landwirt:innen, Aktivist:innen und umweltbewegten Menschen demonstrierte ich dort für eine bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft.
Die Fahrt nach Berlin
Bereits am Abend vor der Demonstration treffe ich mich mit der Münchner BUNDjugend-Gruppe im Eine-Welt-Haus in München. Wir essen zusammen und bereiten uns Proviant für die Reise nach Berlin vor. Danach machen wir uns auf den Weg zum Hauptbahnhof und steigen mit Demomaterialien bepackt in den ICE Richtung Berlin ein.
Kurz vor Mitternacht kommen wir in Berlin an und beziehen unsere Unterkunft, eine Turnhalle, in der wir die nächsten zwei Nächte schlafen werden. Nach einer kurzen, aber ausreichend erholsamen Nacht treten wir unsere Fahrt zu dem eigentlichen Grund unseres Berlin-Aufenthaltes an: der „Wir haben es satt“-Demo.
Demotag
Der BUNDjugend Block, dem ich angehöre, formiert sich schon weit vor dem eigentlichen Beginn der Demo. Schon um ca. 10:30 Uhr versammeln wir uns vor dem Willy-Brandt-Haus. Auch Landwirt:innen mit ihren Traktoren und einige andere Organisationen wie „Vier Pfoten“, „Pro Vieh“ oder die „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“ kurz ABL sind schon in Richtung Demo unterwegs.
Es folgen Choreografien, z.B. ein Tauziehen zwischen Großkonzernen und Discountern. Kurz vor 12 Uhr beginnt eine Gruppe von Greenpeace-Aktivist:innen mit einer Trommeleinlage und ruft dabei Motto und Namen der Demo: „Wir haben es satt!“.
Nach einigen Reden, in denen die jahrzehntelang verfehlte Agrarpolitik thematisiert und sich mit den Bäuerinnen und Bauern solidarisiert wurde, geht der Demozug los. Es wird sich hier auch noch mal entschieden für den friedlichen Ablauf der Demo und ein Auskommen ohne rechte Hetze ausgesprochen.
Gemeinsam ziehen wir dann mit einer Menschenmasse aus geschätzten 8.000 Menschen vorbei am Finanz- und Landwirtschaftsministerium bis zur Abschlusskundgebung beim Kanzleramt.
Mit einem abschließenden Linseneintopf, der noch bei der der Abschlusskundgebung serviert wird, und am Abend stattfindenden Workshops lassen wir den erfolgreichen Demotag ausklingen. Am Sonntag treten wir wieder unsere Rückreise nach München an.
Ein einprägendes Demoerlebnis
Beeindruckt und fasziniert hat mich die durchweg positive und belebende Atmosphäre. Es war eine gelungene Demo, die ohne Ausschreitungen auskam. Es hat mich außerdem gefreut zu sehen, wie viele Menschen für zukunftsweisende Belange mit so viel Kraft und Energie einstehen.
Weitere Meldungen zum Thema Landwirtschaft
Mit uns schützen Sie die Umwelt
Schon ein kleiner Betrag kann Großes bewirken. Spenden Sie und finanzieren Sie unsere Recherchen. Es lohnt sich!