Bienen und Bauern retten!

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Es muss sich was ändern auf den Feldern!

Um über 75 Prozent ist die Biomasse von Fluginsekten in Biotopen innerhalb von 30 Jahren zurückgegangen. Dieser Rückgang von Bienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen gefährdet nicht nur ganze Ökosysteme, sondern auch unsere eigenen Lebensgrundlagen. Denn ohne bestäubende Insekten kann es keine intakte Umwelt geben und auch unsere eigene Lebensmittelproduktion ist ohne ihren Beitrag in Gefahr.

Eine der Hauptursachen für den Artenschwund ist die industrielle Landwirtschaft, die Lebensräume zerstört und durch den hohen Einsatz von Pestiziden das Überleben vieler Insektenarten gefährdet. Ein wichtiger Schlüssel zur Erhaltung der Artenvielfalt liegt daher in der Ökologisierung der Landwirtschaft.

Vom Volksbegehren zur Europäischen Bürgerinitiative

Bienen und Bauern retten!

Aktion zum Auftakt der Europäischen Bürgerinitiative

Aktion zum Auftakt der EBI in München

Im Herbst 2019 starten wir gemeinsam mit anderen Organisationen aus ganz Europa unsere EBI, dieses Mal unter dem Motto „Bienen und Bauern retten!“. Damit wollten wir von Anfang an klar machen, dass sich unsere Initiative keineswegs gegen die Landwirt:innen richtet (wie uns etwa vom Bauernverband beim bayerischen Volksbegehren unterstellt wurde). Bienensterben und Höfesterben sind zwei Seiten einer Medaille: Des auf Profitmaximierung ausgerichteten Systems der industriellen Landwirtschaft, unter dem kleine bäuerliche Betriebe genauso leiden wie die Artenvielfalt. Bei den Forderungen unserer EBI geht es uns deshalb um Überleben der Insekten und der Bäuerinnen und Bauern:

  1. Schrittweiser Ausstieg aus synthetischen Pestiziden.
    Der Einsatz von synthetischen Pestiziden wird bis 2030 um 80 Prozent reduziert. Bis 2035 steigt die EU komplett aus der Nutzung der Ackergifte aus.
  2. Maßnahmen zur Erholung der Biodiversität.
    Biotopflächen in landwirtschaftlichen Flächen werden wiederbelebt und Produktionsmethoden so gestaltet, dass die Landwirtschaft wieder einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leistet.
  3. Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern.
    Die Europäische Agrarpolitik wird reformiert. Kleinteilige, vielfältige und nachhaltige landwirtschaftliche Strukturen werden bevorzugt, der Ökolandbau ausgeweitet sowie die Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau gefördert.
Unterschriften-Übergabe der Europäischen Bürgerinitiative

Übergabe der deutschen EBI-Unterschriften anlässlich der Ampel-Koalitionsverhandlungen in Berlin

Unterschriften sammeln in Zeiten der Pandemie

Obwohl unsere Initiative von Anfang an viel Zuspruch erhielt, bescherte uns die Corona-Pandemie schon kurz nach dem Start der Unterschriftensammlung die denkbar ungünstigsten Voraussetzungen, um das ambitionierte Unterschriftenziel von einer Million Stimmen zu erreichen: Die zur Pandemie-Eindämmung notwendigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in ganz Europa machten das klassische Sammeln von Unterschriften „im echten Leben“ – in Fußgängerzonen, auf dem Marktplatz oder bei Großveranstaltungen – in großen Teilen unmöglich. Zwar verlegten wir unsere Bemühungen in den digitalen Raum, und auch für das Sammeln von Papierunterschriften fanden wir kreative Lösungen, beispielsweise unsere Briefkasten-Aktion für das kontaktfreie Sammeln in der direkten Nachbarschaft. Doch eine breite Öffentlichkeit für unser Anliegen zu erreichen, war während der Hochphase einer Pandemie, die alle Aufmerksamkeit auf sich zog, schwierig. Dass die EU-Kommission aufgrund dieser erschwerten Sammel-Bedingungen den Zeitraum für die Unterschriftensammlung verlängerte, war daher eine große Erleichterung.

Unterschriften-Einreichung der Europäischen Bürgerinitiative

Einreichen der deutschen Unterschriften unter die EBI zur Prüfung beim Bundesverwaltungsamt (BVA)

EBI auf der politischen Tagesordnung der EU

Trotz der widrigen Umstände gelang es uns zu guter Letzt, die Millionenhürde zu knacken. Insgesamt 1.054.973 der gesammelten Unterschriften erklärten die zuständigen Behörden schließlich für gültig. Auch das notwendige Nationalstaaten-Quorum erreichten wir in elf Ländern (Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, Niederlande, Rumänien, Dänemark, Spanien, Ungarn, Luxemburg, Lettland). Die Europäische Kommission hat die Bürgerinitiative daher im Oktober 2022 als bisher erst siebte EBI überhaupt offiziell als gültig anerkannt. Daher hatten wir die Gelegenheit, unsere Forderungen in Gesprächen mit der EU-Kommission und vor dem Europäischen Parlament weiter zu untermauern. Bis April 2023 muss die EU-Kommission außerdem schriftlich auf unsere Forderungen reagieren.

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Im November 2022 reiste das EBI-Bündnis nach Brüssel, um die Forderungen der Initiative der EU-Kommission vorzustellen.

Die Europäische Bürgerinitiative

Präsentation der Forderungen von "Bienen und Bauern retten!" vor den EU-Kommissarinnen Vera Jourová und Stella Kyriakides.

Veronika Feicht, Referentin am Umweltinstitut, präsentiert die Forderungen der Europäischen Bürgerinitiative

Veronika Feicht, Referentin für Agrarpolitik am Umweltinstitut München, berichtet EU-Gesundheitskomissarin Stella Kyriakides von der Entstehungsgeschichte der EBI.

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Im Januar 2023 reist das EBI-Bündnis erneut nach Brüssel - diesmal um die Forderungen vor dem Landwirtschaftsausschuss und dem Umweltausschuss des EU-Parlaments vorzustellen.

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Die Initiator:innen der europäischen Bürgerinitiative stellen den EU-Abgeordneten ihre Forderungen vor.

Die EU bewegt sich – aber noch nicht genug

Mitmach-Aktion

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Her mit den Daten: Pestizideinsätze offenlegen!

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Setzen Sie sich mit uns dafür ein, dass künftig jede:r mit wenigen Klicks die Pestizideinsätze auf den Äckern in der Umgebung einsehen kann.

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Meldungen

EBI „Bienen und Bauern retten!“ spaltet EU-Parlament

Landwirtschaft

– Das Europaparlament hat zum zweiten Mal über die EBI „Bienen und Bauern retten!" diskutiert. Hier erfahren Sie die Haltung der unterschiedlichen Fraktionen zu unserer Initiative.

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Neue Studien bestätigen Risiken von Glyphosat

Landwirtschaft

– Kürzlich erschienene wissenschaftliche Studien über Glyphosat und glyphosathaltige Ackergifte bestätigen einmal mehr die Gefährlichkeit des Totalherbizids. Umso wichtiger ist es, dass Glyphosat dieses Jahr auf EU-Ebene keine erneute Zulassung erhält.

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EBI „Bienen und Bauern retten!“ in Brüssel heiß umkämpft

Landwirtschaft

– In Brüssel tobt ein heftiger Kampf um verbindliche Pesitzidreduktionsziele. Unsere Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten!" könnte in diesem Streit zum entscheidenden Instrument werden, darf aber keinen Fall zum Feigenblatt für eine unambitionierte und gehaltlose Politik werden.

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